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Beim Kopfrechnen sind alle Finger oben

Dass die Kinder nach einem Wochenplan mit Pflicht- und freiwilligen Aufgaben arbeiten, es die Arbeitsaufgaben in einer schwierigeren oder leichteren Variante gibt und sie die einzelnen Aufgaben dann, wenn sie möchten, in der Woche erledigen - auch dies hat sich nach Ansicht der vier Lehrerinnen aus der Flexiblen Eingangsstufe bewährt. »Die Kinder haben das Für-Sich-Lernen entdeckt. Wenn ich mal ein paar Minuten zu spät in die Klasse komme, haben die Kinder schon angefangen«, sagt Klassenlehrerin Anke Stapel. Die Mädchen und Jungen konnten selbst entscheiden, ob sie die leichteren oder schwereren Aufgaben lösen - und das von Fach zu Fach individuell. »Jetzt zum Ende hin konnten viele schon die Aufgaben auf dem Niveau des zweiten Jahrgangs lösen, das vermischte sich immer mehr«, sagt Wera Buxel-Schöwerling. »Die Kinder können einfach selbstständiger arbeiten und wissen, wo sie sich Hilfe holen können.« Dass die Kinder zu kleinen »Hilfslehrern« werden, sei allerdings nicht der Fall. »Mit dem Banknachbarn werden Fragen geklärt, wie beispielsweise ein Wort heißt oder wenn sie bei einer Aufgabenstellung noch nachhaken müssen«, sagt Anke Stapel. »Man hat mehr Zeit für die einzelnen Kinder, weil die anderen recht selbstständig arbeiten.« Gerade zum Ende des Schuljahres hin hätten sich die Kinder, die erst ein Jahr lang die Schule besuchen, unheimlich an die Zweitklässler angeglichen. »Wenn wir Kopfrechnen gemacht haben, waren alle Finger oben«, berichtet Wera Buxel-Schöwerling. »Wenn die Kinder gesehen haben, dass die anderen schon bis 100 rechnen, wollten sie das auch. Und es funktioniert«, sagt Sabine Petermann. Vieles werde im kommenden Schuljahr für diese Kinder eine Wiederholung und Verfestigung sein, blickt Anke Stapel voraus.

Artikel vom 12.07.2005