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Familienfest
mit viel Herz

Schützenfrühstück unvergleichbar

Von Manfred Schraven (Text)
und Wolfram Brucks (Fotos)
Paderborn (WV). Das Schützenfrühstück in den Kompaniebereichen ist zu allererst natürlich das Fest für die Schützenbrüder selbst, bekommt traditionsgemäß durch die Ehrengäste aber einen ganz besonderen Stellenwert, einen eigenen Charme. Hier geben sich Kirche, Politik, Gerichtsbarkeit und Wirtschaft die Hand: Eine große Familie mit Sinn für Tradition und gute Laune!

Wohl zu keinem anderen Fest in Paderborn wird die Verzahnung all dieser Bereiche so deutlich wie beim Schützenfrühstück auf Deutschlands schönstem Schützenplatz. Da plaudert Erzbischof Hans-Josef Becker in ungezwungener Atmosphäre, spart nicht mit Geschichtchen und mit Witzen. Da werden aber auch Paderborner Unternehmer gewürdigt, und deren Arbeit für den Wirtschaftsraum anerkannt. So hörte man im Kämperbereich nur Lob über die Dynamik von Unternehmer und SC-Präsident Wilfried Finke, Paragon-Chef Klaus-Dieter Frers und Karl-Heinz Stiller von Wincor Nixdorf.
Die herzliche Verbindung der Paderborner Schützen zur Kirche wurde schon am Sonntag deutlich, als Dompropst Dr. Wilhelm Hentze die Ehrennadel des Vereins verliehen bekam. Dompropst Hentze ist neben Dr. Werner Schmeken, Ratsherr Joseph Vögele, Wolfgang Arnicke, Uwe Pieczek und Klaus Zacharias der sechste lebende Ehrennadelträger.
Gestern gewürdigt und mit der Ehrenscheibe des Paderborner-Bürger-Schützenvereins ausgezeichnet wurde der Brigadier der britischen Streitkräfte Nick Carter. Oberst Andreas Jolmes dankte unter anderem für dessen Bekenntnis »Wir sind stolz, Paderborner zu sein.«
Für eine Überraschung sorgte Harry Gladen bei den Königsträßern Er holte Text und Noten eines Liedchens vor, das sein Vater Hermann einmal dem Neptunbrunnen gewidmet hat. »Wir wollen unseren alten Neptun wieder haben« sang Harry Gladen mit Oberst und Hauptmann. Und der Oberst kündigte an: »Die Sparkasse hat uns zum Jubiläum genau einen solchen versprochen.«
Was wäre ein Bericht über das Schützenfrühstück ohne ein Anekdötchen unseres Erzbischofs. Bei einem Buffet sei er von einer Dame angesprochen worden, wie er denn soviel Lebensfreude verbreiten könne bei all dem Bösen in der Welt. Die Antwort von Hochwürden: »Es steht nirgends in der heiligen Schrift, dass die guten Dinge nur für die Sünder sind.« Ein weiteres Beispiel für kirchliche Volkstümlichkeit: An die eigene hohe Stirn getippt lächelt der Erzbischof: »Ein freundliches Gesicht braucht eben viel Platz.«

Artikel vom 12.07.2005