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Der Phönix
aus der Asche

Jubelkönig Landrat a.D. Wansleben

Von Manfred Schraven (Text)
und Wolfram Brucks (Fotos)
Paderborn (WV). Wie Phönix aus der Asche erschien er gestern Mittag am Schießstand, reihte sich für die Maspern in die Siebener-Gruppe der Reflektanten ein. Um 13.44 Uhr holte Rechtsanwalt Dr. Rudolf Wansleben aus Neuenbeken mit dem 51. Schuss die Reste des hölzernen Vogels aus dem Kugelfang.

Als Jubiläumskönig wurde der ehemalige Landrat des Kreises Paderborn Dr. Rudolf Wansleben (53) auf den Schultern von Sohn Hendrik und Jungschützenmeister Christian Nolden vom Schießplatz getragen. Er ist sicher nicht der »König für alle Paderborner«. Das hat nicht zuletzt »sein Waterloo« bei den Landratswahlen gezeigt, als er gegen seinen Herausforderer Manfred Müller regelrecht unterging. Während Landrat Manfred Müller gestern aber in einer gerade von den Western überreichten Schützenjacke durch die Kompanien zog, ließ sich der »kleine Napoleon vom Rhein«, wie er von seinem Freund, Schützenoberst Andreas Jolmes, einmal schmunzelnd bezeichnet wurde, als Paderborner Jubiläumskönig feiern. - Napoleon ist von der Insel Elba zurück gekommen, der ehemalige Landrat als Schützenkönig zurück direkt ins Herz von Paderborn.
Mit allen möglichen Kandidaten hatten die Schützen in Paderborn gerechnet - mit ihm sicher nicht. So war das Raunen kaum zu überhören, als der Landrat a.D. neben den anderen Kandidaten Bernfried Kaup von den Maspern, Professor Siggi Bornemann und Michael Bröckling von den Western, Jürgen Jolmes aus der Heide sowie Clemens Westerhoff und Michael Klaes von den Kämpern zum Schießturm schritt. Schnell machte die Frage nach dem »Warum« die Runde. Schützenkönig und Ehrenmitglied des Paderborner-Bürger-Schützenvereins Rudolf Wansleben (der erste, der beides vereint) legte sofort ein Bekenntnis zu Paderborn ab: »Ich identifiziere mich mit dieser Stadt und deshalb bin ich glücklich, die Königswürde dieses großen, stolzen Paderborner Vereins inne zu haben.« Respekt!
Am Rande verriet der Jubiläumskönig, dass er am Sonntagabend mit Oberst Andreas Jolmes und Maspern-Hauptmann Norbert Löseke darüber nachgedacht hat, ob er als Ehrenmitglied schießen soll oder nicht. Danach habe er auf der Schießanlage in Neuenbeken geübt. Mit Erfolg, wie er gestern bewies - und zur großen Freude von Sohn Hendrik. Der 22-jährige Filius zeigte sich »schwer begeistert«. Der Vormittag des Schützenfestes gehörte den Kompaniebereichen (siehe weitere Berichte).

Artikel vom 12.07.2005