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Astronautenfamilie
mit Superkräften

Comic-Verfilmung mit vielen Spezialeffekten

Die lang geplante Expedition ins All geht für eine Gruppe von Wissenschaftlern gründlich schief. Ihre Weltraumstation gerät in einen gigantischen Sturm und wirbelt alle durcheinander.
Sie werden kosmischer Strahlung ausgesetzt, die ihre DNA unwiderruflich verändert. Mit erstaunlichen Resultaten: Der Chef der Truppe, Dr. Reed Richards (Ioan Gruffudd) kann seine Gliedmaßen in unendliche Längen ziehen, seine Ex-Freundin, die Gen-Forscherin Sue Storm (Jessica Alba), erzeugt plötzlich mit ihren Händen Kraftfelder und macht sich unsichtbar. Ihr draufgängerischer Bruder Johnny Storm wirft mit Feuerbällen um sich und fliegt als menschliche Fackel durch die Luft. Ben Grimm (Michael Chiklis) wiederum wird zum lebendigen Felsbrocken und entwickelt unbezwingbare Kräfte.
Zusammen formiert sich das seltsame Quartett aus »Mr. Fantastic«, »Invisible Woman«, »Human Torch« und »The Thing« zu den »Fantastic Four«. Jetzt kommt die Verfilmung des Marvel-Comics mit aufwändigen Spezialeffekten in die deutschen Kinos.
Wer noch nie etwas von »Fantastic Four« gehört hat, tut sich anfangs etwas schwer, die Zusammenhänge zwischen den Figuren zu erfassen, die seit 1961 die Fans des Kult-Comics in den USA höher schlagen lassen. Die klarste Rolle hat Dr. Doom (Julian McMahon), Reed Richards Erzrivale aus College-Zeiten. Er hat die Weltraum- Expedition gesponsert und mutiert zum Bösewicht der Geschichte. Die Drehbuchautoren Michael France und Mark Frost machen jedoch sehr geschickt klar, dass es sich bei den »Fantastic Four« im Grunde um eine Art liebevolle, aber gestörte Familie mit Superkräften handelt.
Johnny Storm alias »Human Torch« und der Steinbrocken Ben Grimm (»The Thing«) liegen von Anfang an im Clinch, während »Mr. Fantastic« seine Beziehung zu der zeitweise unsichtbaren Sue Storm auf die Reihe kriegen muss. Schließlich aber bündeln sie ihre Superkräfte, um Dr. Doom zu vernichten. Mindestens ein Nachfolgefilm ist vorprogrammiert, aber 44 Jahre Jahre Comic-Vorlagen bieten genug Material.
Im Marvel-Verlag erschienen auch weitere Klassiker, die in den vergangenen Jahren ihren Weg auf die Leinwand gefunden haben, unter anderem »Spider-Man« mit Tobey Maguire und »X-Men« mit Hugh Jackman. Nach dem Willen des Marvel-Verlegers Martin Goodman sollte »Fantastic Four«-Erfinder Stan Lee die Helden mit den Superkräften im wahren Leben agieren lassen.
Die Action-Szenen der »Fantastic Four« sind in einer stilisierten Version von New York angesiedelt. Zusammen mit den aufwändigen Computer-Spezial-Effekten kommen sie witzig und unterhaltsam daher: Die Vier haben nämlich ihre Spezial-Kräfte noch nicht im Griff - etwa wenn Johnny Storm beim Skilaufen aus Versehen in Flammen aufgeht oder wenn Sue vor Wut oder Scham unsichtbar wird, ohne das kontrollieren zu können. Zehn Jahre war die Film-Adaption des Kult-Comics aus den USA in der Mache, bis er in die Kinos kam.Cineplex/Kinoplex.de

Artikel vom 14.07.2005