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Mühlenkreis touristisch
im Aufwind

Touristische Arbeitsgemeinschaft tagte

Lübbecke / Minden (HoG). Der Mühlenkreis ist nach wie vor auch aus touristischer Sicht recht attraktiv. Das betonte Werner Hundt, Geschäftsführer der Touristischen Arbeitsgemeinschaft Mühlenkreis Minden-Lübbecke während der jüngsten Mitgliederversammlung.
Das LandArt-Festival hat sich inzwischen einen festen Platz im Terminkalender erobert. Die Abschlussveranstaltung auf dem Gelände von Gut Crollage war auch im vergangenen Jahr ein Erlebnis.Foto: H. Griepenstroh Das »Regionale Symbol« des Mühlenkreises.
Zumindest im Hinblick auf Kurzreisen hat sich die positive Entwicklung fortgesetzt. An der Spitze steht nach Aussage von Hundt nach wie vor die ungebrochene Nachfrage nach radtouristischen Angeboten. Doch zunehmend rücke auch wieder die klassische Urlaubsaktivität Wandern in den Blickpunkt. Der ÝTapetenwechsel zwischendurchÜ sei eine weitere Reisemotivation, auch von kleineren Gruppen, wobei der Erlebniswert im Mittelpunkt stehe. Das fordere die Angebotsseite, immer wieder neue Produkte auf den Markt zu bringen.
Positiv auch die Vermeldung der Gästeankünfte. Diese Zahl sei von Januar bis September vergangenen Jahres um insgesamt 7,6 Prozent gesteigert worden. Die Zahl der Gästeübernachtungen hingegen habe geringfügig um 1,1 Prozent nachgegeben. Damit werde die positive Entwicklung steigender Gästezahlen fortgesetzt, aber in gleicher Weise auch die negative Entwicklung bei den Übernachtungen, so Hundt. Dieser Tatbestand entspreche dem Trend einer ständig rückläufigen durchschnittlichen Aufenthaltsdauer auf mittlerweile 4,8 Tage (1990 noch 8,7 Tage). Das unterstreiche den gewaltigen und noch nicht abgeschlossenen Strukturwandel im Kurtourismus, folgerte Hundt. Die Sorge um den Arbeitsplatz verstärke die Zurückhaltung bei Kuranträgen. Andererseits sei festzustellen, dass die ÝprivateÜ Gesundheitsvorsorge stark im Aufwind sei. Dieses werde zu einem Wandel auch bei der Infrastruktur der Kurorte und bei den Gesundheitsangeboten führen müssen, solle die Wettbewerbsfähigkeit nicht gefährdet werden.
Breiten Raum räumte Werner Hundt dem dritten LandArt-Festival im vergangenen Jahr mit mehr als 100 Veranstaltungen ein. Hier sei wieder einmal deutlich geworden, über welch großes künstlerisches Potenzial der Mühlenkreis verfüge. In erster Linie sei es darum gegangen, die versteckten Schätze einem breiten Publikum zu erschließen. Auf große Resonanz sei auch der Festivalbaustein »Gärten der Sinne« mit 27 teilnehmenden Garten- und Parkanlagen gewesen. Ein weiterer Schwerpunkt sei mit dem historische Baustein »Die Welt der Renaissance« gesetzt worden. Hier habe man versucht, an den Erfolg der Inszenierung des preußischen Erbes der Region im Festivalprogramm 2002 anzuknüpfen. Mit insgesamt vier Veranstaltungen in Petershagen, Minden und Pr. Oldendorf sei das aber nur teilweise gelungen, da diese Open-Air-Veranstaltungen sehr witterungsabhängig gewesen seien und unter der olympischen Konkurrenz gelitten hätten, bedauerte Hundt. Das Festival insgesamt jedoch habe eine Vielzahl von Menschen innerhalb und außerhalb des Kreises bewegt, sich mit dem Thema ÝLandArtÜ auseinander zu setzen.
Was der ÝBärÜ für Berlin oder der ÝLöweÜ für Leipzig, dränge sich mit der ÝMühleÜ geradezu für den Mühlenkreis auf, nämlich ein regionales Symbol zu entwickeln, das als Kunstobjekt die Region im öffentlichen Raum an möglichst vielen Standorten repräsentiere und damit auch einen wichtigen Beitrag zur Identifikation der Bürgerschaft mit ihrem Lebensraum leiste, leitete Hundt zu einem weiteren Themenschwerpunkt über. Als erster Schritt sei ein Künstlerwettbewerb für die heimische Kunstszene ausgelobt worden, aus der 16 Arbeiten hervorgegangen seien. Die Endausscheidung sei inzwischen gefallen. Nun stehe in einem zweiten Schritt die Umsetzung des ausgewählten Symbols an. Geplant sei die Produktion von 50 Symbolen in Originalgröße als Rohling, die von den jeweiligen Erwerbern finanziert und farbig individuell gestaltet werden sollten. In der zweiten Jahreshälfte soll dieses Projekt realisiert werden, so Hundt.

Artikel vom 12.07.2005