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Sockentheater für die Gäste

»Krokodil vom Nil« empfängt ägyptische Mädchen im Droste-Haus

Verl (köh). Wie im Vorjahr erlebte das Team im Droste-Haus zum Auftakt der Ferienspiele einen großen Ansturm. 109 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren fanden sich gestern am Schillingsweg ein.

Die Mädchen und Jungen griffen unter Aufsicht von zehn Betreuern zu Schere, Kleber, Moosgummi und Luftballons, sangen, schaukelten oder stromerten einfach nur im Wald umher. »Die Kinder finden es gut, dass sie hier ein freies Angebot finden und jeder machen kann, wozu er Lust hat«, sagt Margret Lütkebohle, die die Ferienspiele leitet. Bei einem will aber kein Kind fehlen: beim großen Singkreis, mit dem jeder Tag ausklingt. »Es ist schon ein besonderes Erlebnis, gemeinsam mit über 100 Kindern zu singen«, erzählt Margret Lütkebohle.
Doch am Auftakttag wollte auch keiner bei den Vorbereitungen für einen besonderen Besuch fehlen. Für Freitag wird eine Gruppe Schülerinnen von der Bab-el-Louk-Schule in Kairo im Droste-Haus erwartet. Zu der Schule der Boromäerinnen, in der Deutsch Hauptsprache ist, hat das Jugendaustauschwerk seit Jahrzehnten eine intensive Beziehung. Seit wenigen Tagen leben die Mädchen schon bei Gastfamilien in Verl, gestern haben sie das Kloster des Ordens im Sauerland besucht. Am Freitag ist Ägyptentag im Droste-Haus und dann werden die Besucher den Tanz von Schnappi, dem Krokodil aus dem Nil, erleben. Und den bereiten die Mädchen und Jungen mit Begeisterung vor. Viele bunte Schnappis entstehen unter den Händen der Ferienspielkinder für das Sockentheater. Aber auch ein bunter Regenbogen zum Thema Feuer, Wasser, Erde, Luft, bunte Luftballons mit Herzen und Enten aus Moosgummi. »Ich habe bei allem mitgebastelt«, sagt Leonie stolz, während Leo sich auf die Enten konzentriert hat und mit den Gedanken schon bei der bevorstehenden Radtour ist. »Die finde ich nämlich am tollsten«, sagt er.
Toll findet Margret Lütkebohle nicht nur die Freude der Kinder, sondern auch das Engagement der Helfer. »Wir sind froh, dass wir immer Jugendliche finden, die bereit sind, ihre Freizeit zu opfern. Sonst könnten wir die Ferienspiele in dieser Art nicht machen«, betont sie. Insgesamt stehen 20 Helfer zur Verfügung, die im Wechsel im Einsatz sind und nicht nur Arbeit, sondern selber viel Spaß an ihrem Einsatz haben.
Vom Wetter begünstigt, können die Kinder und ihre Betreuer die Spiele im Freien genießen. Und das werden sie auch heute, wenn sie zum Kochlöffel greifen und ihre Lieblingsspeise zubereiten: Nudeln. »Wir kochen und essen natürlich im Freien«, freut sich Margret Lütkebohle mit den Kindern auf dieses Erlebnis.

Artikel vom 12.07.2005