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Mehrheit der Deutschen
für bemannte Raumfahrt

Am Mittwoch startet »Discovery« in Cape Canaveral

Hamburg/Cape Canaveral (dpa). Die Mehrheit der Deutschen begeistert sich für Weltraumabenteuer. Wenige Tage vor dem ersten bemannten Raumflug der USA nach dem Absturz der »Columbia« im Jahr 2003 haben sich 62 Prozent der Bundesbürger für die Beibehaltung der bemannten Raumfahrt ausgesprochen.

In einer repräsentativen polis-Umfrage fordert nur jeder Dritte die Einstellung solcher Flüge, weil sie zu teuer und zu gefährlich seien. An diesem Mittwoch soll die US-Raumfähre »Discovery« mit einer siebenköpfigen Besatzung an den Start gehen. Kommandantin ist Eileen Collins (48).
Die meisten Befürworter gibt es bei den Männern: Drei Viertel wünschen sich auch weiterhin bemannte Raumflüge. Dagegen möchte nur jede zweite Frau, dass auch künftig Astronauten ins All fliegen. Kritisch sind auch die älteren Befragten: Nur die Hälfte (52 Prozent) der mehr als 65-Jährigen plädiert für eine Fortsetzung der Reisen. Bei den unter 35-Jährigen sind es dagegen 72 Prozent. Auch der Schulabschluss spielt eine Rolle: Während nur 24 Prozent der Befragten mit Abitur gegen eine Fortsetzung der Flüge waren, waren es bei denjenigen mit Hauptschulabschluss 44 Prozent. Befragt wurden insgesamt 1013 Menschen über 18 Jahren.
Beim Absturz der Raumfähre »Columbia« waren am 1. Februar 2003 alle sieben Astronauten ums Leben gekommen. Die »Columbia« war nach einem 16-tägigen Einsatz auf der Rückkehr zum US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral, als sie in rund 60 Kilometer Höhe über Texas auseinander brach. Nach der »Challenger« war es die zweite Raumfähre, die die NASA bei einer Mission einbüßte.
Mit der »Discovery« werden am Mittwoch neben Commander Eileen Collins noch der Japaner Soichi Noguchi, Pilot James Kelly, der Australier Andrew Thomas, Charles Camarda,Stephen Robinson und Wendy Lawrence in den Weltraum fliegen.

Artikel vom 11.07.2005