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VGW hält Wasserpreis stabil

7,23 Millionen Kubikmeter verkauft - Tönnies größer Kunde

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Hätte das Land NRW den Wasserversorgern nicht das Wasserentnahmegeld aufgedrückt, wäre den VGW-Kunden im vergangenen Jahr eine Preiserhöhung (die erste nach elf Jahren) von 6,4 Cent auf 1,374 Euro pro Kubikmeter erspart geblieben.

Kleiner Trost: In diesem Jahr bleibt der Preis stabil. Wenn sich die neue Landesregierung entscheide, das Entnahmegeld zurück zu nehmen, würde auch die Vereinigte Gas- und Wasserversorgung ihre Kunden wieder entlasten, versprach Geschäftsführer Bernd Funke am Freitag während der Bilanzpressekonferenz. Freilich dürfte eine Rücknahme in Anbetracht der Tatsache, dass besagtes Entnahmegeld jährlich 90 Millionen Euro in die gebeutelte Landeskasse spült, kaum realistisch sein.
2,1 Prozent mehr Wasser - insgesamt 7,23 Millionen Kubikmeter - konnte die Gelsenwasser-Tochter im vergangenen Jahr unter anderem aus ihren Brunnen in Rheda-Wiedenbrück und Höxter sowie als Mitglied des Wasserverbandes Aabachtalsperre an die Haushalte und Unternehmen liefern. Wobei der Privatkundenverbrauch in dem relativ kühlen Sommer um 30 000 Kubimeter leicht zurück ging, während die Abnahmemenge der Industriekunden und öffentlichen Einrichtungen um 18,3 Prozent auf 1,54 Millionen Kubikmeter - »im Wesentlichen konjunkturbedingt« - stieg. Das Fleischwerk Tönnies ist dabei längst zum größten und anspruchsvollen Abnehmer geworden. Ein Ausfall der Wasserversorgung stelle für die VGW den Supergau da. Bei der Versorgung des Unternehmens müsse »ein Höchstmaß an Sicherheit« gewährleistet sein. Seit der Inbetriebnahme des Fleischwerkes Anfang der 90er Jahre habe sich der Wasserverbrauch auf 1,1 Millionen Kubikmeter pro Jahr verdreifacht, erklärte Geschäftsführer Bernd Hartung am Freitag. Das entspreche 60 000 Vier-Personen-Haushalten.
Fast 600 neue Kunden haben sich 2004 an das Trinkwasserversorgungsnetz anschließen lassen; entweder, weil sie gebaut oder nach Einführung der neuen Trinkwasserverordnung die Eigenversorgung aufgegeben haben. »Boom-Town« war mit 169 Neukunden Verl. Die Zahl der VGW-Wasseranschlüsse stieg um 2,7 Prozent auf insgesamt 22 445.
635 Kilometer Rohrnetz müssen in den Vertragskommunen Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Verl und Geseke instand gehalten werden. Mit großem Erfolg: Pro Jahr gehen nur zwei Prozent Wasser verloren; in Frankreich sind es 27.

Artikel vom 09.07.2005