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Schule als Dauer-Baustelle

Michaelisschule erhält nun neue Sanitärräume


Gütersloh (wes). Für die Michaelisschule geht es in die letzte Runde: Auf der jahrelangen Baustelle ist nun der vierte und somit letzte Bauabschnitt in Angriff genommen worden. Der schafft weitere Klassen-, Pflege- und Gruppenräume für die 185 Schüler, die die Ganztagsschule im kommenden Schuljahr besuchen werden.
»Wir haben nach einem Workshop mit Politikern, Eltern und Lehrern im Jahr 2000 so allerhand umgerüstet«, berichtet die Schulleiterin Renate Reischuk. Vor zwei Jahren sei die erste Umbaumaßnahme beendet gewesen, »aber eigentlich ging es danach erst so richtig los.« Sie ist bereits 18 Jahre an der Sonderschule beschäftigt und hat die Enge miterlebt, die bis vor fünf Jahren noch vorherrschte. »Mit 13 Kindern pro Klasse sind wir ausgelastet.«
Die Pflegebedingungen für die schwerstbehinderten Schüler seien nicht optimal gewesen. »Die Lehrer, Helfer und Zivildienstleistenden müssen die Kinder auch mal wickeln. Dabei mussten sie teilweise über den langen Flur, um den Pflegeraum zu erreichen «, erklärt sie. Die einzelnen Trakte konnten nach und nach renoviert, umgebaut und sogar erweitert werden. Das war zu schaffen, weil die Oberstufe durch die Gründung des FiLB (Förderzentrum zur individuellen Lebensgestaltung und Berufsbildung) ausgegliedert wurde. Die Schüler der elften bis dreizehnten Klasse besuchen nun das FiLB, das die Werkstufenschule und die Werkstatt für behinderte Menschen umfasst. So sind an der Michaelisschule nun noch die Klasse sechs bis zehn zu finden. Die Zahl der Neuanmeldungen bleibe hoch. Die Entlastung durch die neue Schule in Rietberg sei darum hilfreich.
Dennoch war der Umbau, den Diplom-Ingenieur und Architekt Werner Norden (Kreis Gütersloh) betreut, dringend notwendig. Endlich haben die Kinder kindgerechte Toiletten, haben Ruheräume, können ungestört die Sprachtherapie genießen. In den Pflegeräumen gibt es Hebegurte, damit »unsere Helfer keine Rückenbeschwerden durch das ständige Heben beim Wickeln bekommen«, berichtet Reischuk. Auch im Schwimmbad gibt es demnächst einen Umkleideraum für schwerstbehinderte Menschen. »Und wir bekommen endlich einen neuen Teppich im Lehrerzimmer«, sagt die Schulleiterin schmunzelnd.

Artikel vom 11.07.2005