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Lebensretter müssen sich aufeinander verlassen

Absturzsicherung: Acht Feuerwehrleute lassen sich ausbilden - Kameradschaft wichtig

Vlotho (man). Alle zwei Jahre werden die Feuerwehrleute auf ihre Fitness hin überprüft. Sportlich müssen auch die Teilnehmer des Lehrgangs Absturzsicherung sein.

Was tun, wenn Menschen in tiefen Schächten gerettet werden müssen, wenn die Gefahr an einem Hang lauert, wenn - wie im vergangenen Jahr - ein Kran herunterstürzt? Feuerwehrleute bewegen sich zwar meist nicht in ähnlich hohen Gefilden wie Fensterputzer, doch sind auch sie in der Höhe großen Gefahren ausgesetzt. Die richtige Absturzsicherung sei wichtig, es gehe darum, die Feuerwehr bei den gefährlichen Einsätzen zu schützen, sagt Stadtbrandmeister Torsten Sievering.
Acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer lassen sich in einem speziellen Lehrgang in die Geheimnisse der Absturzvermeidung einführen - wobei Sievering hinzufügt, eingentlich solle jedes Mitglied der Feuerwehr irgendwann einen solchen Lehrgang absolviert haben.
Zu denen, die am Wochenende oben auf der Burg waren, zählt Björn Wiemann. Gekonnt lässt er sich aus der Feuerwehrleiter abseilen. Elastische 60 Meter-Leinen gehören zum neuen Gerätesatz Absturzsicherung, mit dem jede Vlothoer Löschgruppe ausgestattet worden ist.
Ausbilder sind die Oberbrandmeister Dirk Rethemeier und Heiko Wiemann, die hauptberuflich in Minden beziehungsweise Bad Oeynhausen tätig sind. Mastwurf, Achterknoten, Karabinerhaken: Die beiden Feuerwehrmänner geben ihr Expertenwissen weiter. Dass bei der Feuerwehr zum Knowhow noch ewas anderes hinzukommt, ja hinzukommen muss, unterstreicht der Stadtbrandmeister: »Wichtig ist die Kameradschaft. Denn es muss immer jemand da sein, der sichert.«
Diejenigen, die ihr Leben für die Rettung anderer Menschen riskieren, müssen sich aufeinander blind verlassen können. Und sie müssen wissen, dass sie über eine möglichds moderne Ausrüstung verfügen - daher auch die neuen »Gerätesätze Absturzsicherung«, die jeweils 900 Euro kosten.

Artikel vom 11.07.2005