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Ziel: Werk erhalten
und Jugend fördern

»Kunststiftung Wolfgang Heinrich« vorgestellt

Herford/Lemgo (rkl). Zahlreiche Kunstfreunde sind am Donnerstagabend in der Domäne des Schlosses Brake zusammen gekommen um mitzuerleben, wie Regierungspräsident Andreas Wiebe dem Herforder Maler Wolfgang Heinrich die Urkunde für die »Lippische Kunststiftung Wolfgang Heinrich« überreichte. Sie soll das Werk des Malers und Zeichners für die Zukunft sichern.

Inmitten einer Retrospektive mit Arbeiten Heinrichs aus den vergangenen 65 Jahren stellten der Maler und der Vorsitzende des Kuratoriums, Wolfgang Stückemann, die Stiftung vor, deren Sitz das Institut für Lippische Landeskunde in Lemgo-Brake ist. Sie soll sich nach dem Tode des Künstlers um die sachkundige Bewahrung und Präsentaiton seiner Gemälde und Graphiken kümmern, aber auch jetzt schon Ausstellungen realisieren.
Initiiert hatte ein lippischer Freundeskreis um den Lemgoer Rechtsanwalt Stückemann gemeinsam mit Heinrich die Stiftung, in die diverse Sponsorengelder einfließen. Wie der Künstler in seiner Dankesrede erklärte, sollen mit dem Erlös junge Landschaftsmaler gefördert werden. »Denn das Landschaftsbild ist«, so zitierte er seinen verstorbenen Freund Dr. Rolf Lachner, »als wesentliche Form menschlichen Naturerlebens Leitmotiv in seinem Werk.« Vom Zeitgeist unabhängig habe Heinrich sich »ein intaktes Naturgefühl« bewahrt.
Dies sei, so der Maler, inmitten vieler künstlerischer Trends nicht leicht. »Viele haben aufgegeben oder ihren Stil geändert.« So gebe es leider nicht mehr viele Aquarell malende Landschafter. Er persönlich sähe es gerne, wenn aus den Reihen der Jüngeren wieder Landschaftsmaler hervorgingen, die nach dem Motto »Malen heißt bewusst machen« arbeiteten. Dieses Bewusstmachen beziehe sich nicht nur auf den Künstler, sondern auch auf die Menschen, die den Maler beobachten und später seine Bilder betrachten.
Zweck der Stiftung ist daher neben der Pflege und Erhaltung des künstlerischen Werks des Stifters die Bildung und Erziehung in Kunst und Kultur, »insbesondere aber die uneigennützige Förderung der Landschschaftsmalerei und junger Landschaftsmaler«, heißt es in der Satzung. Zudem soll die Stiftung, der Heinrich bereits 210 seiner besten Gemälde und graphischen Arbeiten im Wert von 250 000 Euro zur Verfügung gestellt hat, auch im sozialen Bereich tätig werden und »insbesondere jungen Künstlern und Kunstschaffenden Hilfestellungen geben, aber auch Projektarbeit. . . leisten, um künstlerische Impulse insbesondere für die Landschaftsmalerei für alle Schichten der Bevölkerung. . . zu geben«.

Artikel vom 11.07.2005