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Mit 20 Tonnen Gepäck auf der Reise

Kreissportbund fährt mit 700 jungen Leuten in die Ferien - Freizeiten seit 1975

Von Frank Bollkämper
(Text und Foto)
Altkreis Halle (WB). Rund 700 Kinder und Jugendliche aus dem Kreis Gütersloh verbringen einen Teil ihrer Sommerferien mit der Sportjugend des Kreissportbundes Gütersloh (KSB). In einer neuen Serie blickt das WESTFALEN-BLATT hinter die Kulissen der KSB-Freizeiten.

Seit 1975 bietet die Organisation Jugendfreizeiten an und führt diese an verschiedenen Zielen in Europa durch. Mit zehn Freizeiten an vier verschiedenen Orten ist der Kreissportbund nun an den Grenzen seiner Möglichkeiten angekommen. Die ausgesuchten Ziele sind vielfach erprobt und bieten für die entsprechenden Altersgruppen einen erlebnisreichen, spannenden Ferienspaß. Lenste an der Ostsee in der Nähe der Stadt Grömitz war 1975 das erste Freizeitziel des Kreissportbundes und ist bis heute immer noch ein sehr beliebtes Ziel bei den Neun- bis Dreizehnjährigen. Sommerurlaub pur genießen die 14- bis 17-jährigen Jugendlichen in LĀ«Amelie Plage (Frankreich). So richtig austoben können sich die Neun- bis 15-Jährigen auch auf der holländischen Nordseeinsel Ameland. Ein seit drei Jahren neu angefahrenes Freizeitziel ist »Nautic Almata« am Rand der Pyrenäen in Spanien für die 14- bis 17-Jährigen.
Da der Kreissportbund Gütersloh die Freizeiten selbst organisiert und es sich zum großen Teil um Selbstversorgerfreizeiten handelt, heißt das natürlich auch viel Arbeit für die »Freizeitteamer« im Vorfeld. So müssen rund 20 Tonnen Zeltausrüstung an die verschiedenen Freizeitziele gebracht und aufgebaut werden. Der größte Teil des Materials wird auf der Insel Ameland aufgebaut und dann nach Frankreich gefahren. Mit einem Elf-Tonnen-Laster und einem Buli wird die gesamte Zeltstadt vom Freizeitteam schon eine Woche vor Freizeitbeginn auf die Insel gefahren und an einem Wochenende aufgebaut.
Neun große Schlafzelte, zwei übergroße Aufenthaltszelte mit je rund 50 Quadratmetern Fläche sowie ein 24 Quadratmeter großes Küchenzelt mit einem extra erstellten Holzfußboden gilt es dann aufzubauen. Da die Zelte aber auch entsprechend eingerichtet werden müssen, transportiert der KSB neben 100 Pritschen, 15 Tischen, 30 Bänken, vier Kühl- Gefrierkombinationen und zahlreichem Spielematerial auch einige Kisten mit Küchengeschirr nach Ameland. Was die »Ameländer« mit dem Lastwagen machen, müssen die »Franzosen« wegen der großen Kilometerentfernung mit einem Buli und Anhänger, einer Spedition und zum Teil mit dem Bus bewerkstelligen. Denn auch in L`Amelie Plage wird, bevor die Teilnehmer an ihr Ziel kommen, eine Zeltstadt entstehen.
Auch dorthin fährt ein Vorauskommando mit sechs Personen, um den Teilnehmern ein freundliches Urlaubsziel vorzubereiten. In dieser Zeltstadt bauen die »Teamer« neun Schlafzelte für je acht bis zehn Personen auf, ein Aufenthaltszelt sowie ein Küchenzelt mit dazugehörigem Material. Die Organisatoren für Lenste und Nautic Almata haben sich jeweils in einer vor Ort teilweise fertigen Zeltstadt eingemietet und brauchen dementsprechend wenig Material mitzuführen, das sie mit einem Buli zum Zielort bringen.
Für den Zeltlagerausschuss der Sportjugend des KSB gibt es nicht nur in den Ferien alle Hände voll zu tun. Ein Gremium von rund 20 Personen plant das ganze Jahr über die Freizeiten und pflegt die 20 Tonnen Material in einem dafür angemieteten Lagerraum. Hier müssen zum Beispiel die Zelte und Pritschen wieder für das neue Jahr fit gemacht werden.
Der zentrale Anlaufpunkt der Ferienfreizeiten ist das Büro des Kreissportbundes im Gütersloher Kreishaus. Dort wird von Maja Kraft ein großer Teil der Freizeiten organisiert, von den Anmeldungen der Freizeitteilnehmer bis hin zur Buchung der Busse, Beantragung der Zuschüsse und Abrechnung der einzelnen Freizeiten. Und auch wenn es in einer Ferienfreizeit mal ein Problem gibt, wird es von dieser Stelle gelöst.

Artikel vom 08.07.2005