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»Die Gebühren bleiben stabil«

»Warburger Musikschule gGmbH« nimmt am 1. Oktober die Arbeit auf

Von Jürgen Vahle (Text und Foto)
Warburg (WB). Neue Angebote schaffen und bewährte sichern: Das ist das Ziel, das Thomas Drunkemühle verfolgt. Der 51-Jährige ist der neue Geschäftsführer der zukünftig privat geführten Warburger Musikschule. Am 1. Oktober geht die Einrichtung, die bisher in Trägerschaft der Stadt lag, in die Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH über.

Nach Vorstellung des neuen Musikschul-Chefs soll die Privatschule, an der die Stadt Warburg aber immer noch beteiligt ist, für die Schüler viele Vorteile mit sich bringen. Eine Reihe von Musikangeboten sollen gemacht werden, die es bislang noch nicht gab. »Die Gebühren werden nicht erhöht«, verspricht der studierte Kirchenmusiker und Instrumentalpädagoge.
In naher Zukunft soll zunächst ein Kinderchor unter der Leitung von Gesangspädagogin Timea Csombo ins Leben gerufen werden, an dem Mädchen und Jungen kostenlos teilnehmen können. Darüber hinaus soll in der Ballett-Abteilung unter der Leitung von Ballettmeisterin Milanka Katscharova-Tzekova auch Ausdruckstanz für Jugendliche und Erwachsene angeboten werden. Dort werde mit den Schülern neue Choreografien zu klassischer, aber auch zu moderner Musik und zu Hip-Hop-Klängen einstudiert.
Im Hinterkopf hat Thomas Drunkemühle auch gemeinsame Auftritte der einzelnen Schul-Abteilungen. So wird ein Musical-Projekt geplant, an dem sowohl die Ballett-Abteilung, als auch der neue Kinderchor und ein Ensemble der Schule beteiligt sein sollen.
Weiterhin in bewährter Weise angeboten würden die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen an den Instrumenten, der Erwachsenenunterricht und die Vorbereitung auf das Musikstudium. Außerdem werde - wie bisher - viel Wert auf die musikalische Früherziehung und Grundausbildung in den Ortschaften gelegt. Ausgebaut werden könnte nach Auffassung des neuen Geschäftsführers die Kooperation mit der Musikklasse des Hüffertgymnasiums.
Unterrichtet werden die mehr als 420 Schüler weiterhin in den Räumen der Katholischen Grundschule. Auch die bekannten Fachkräfte werden in der neuen Musikschule tätig sein. Einzig Lehrerin Barbara Nespethal (bislang zuständig für die musikalische Früherziehung) verlässt die Schule. Vorstellungsgespräche für ihre Nachfolge laufen derzeit, berichtet Thomas Drunkemühle.
Die Lehrer der neuen »Warburger Musikschule gGmbH« werden ab 2006 nicht mehr nach dem Bundesangestelltentarif (BAT) bezahlt, sondern erhalten dann von Drunkemühle das Angebot, weiter als Honorarkräfte tätig zu sein.
Die Privatisierung der Schule hat ihren Hintergrund im Haushaltssicherungskonzept der Stadt Warburg. Alle freiwilligen Ausgaben kamen auf den Prüfstand. Mit Konzepten wie der Gründung der »Warburger Musikschule gGmbH« versucht die Stadt, Geld zu sparen.
Das dürfte ihr im Fall dieser Einrichtung auch gelingen, ohne das es einen Qualitätsverlust für die Bürger bedeutet. Bislang verursachte die Schule ein jährliches Defizit von 120 000 Euro. Bis 2007 wird dieser Zuschuss auf Null heruntergefahren.
»Die Schüler«, so verspricht Geschäftsführer Drunkemühle, selbst Vater von zwei Kindern, »werden von der Umstellung nichts merken.«

Artikel vom 08.07.2005