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Sohn (20) unter
Mordverdacht

Festnahme nach Gewaltverbrechen

Von Karl Pickhardt
Paderborn (WV). Das Gewaltverbrechen auf dem Kaukenberg vom Mittwochnachmittag steht offenbar vor der Aufklärung. Ein 20-jähriger Mann steht im dringenden Verdacht, seinen 36 Jahre alten Vater erstochen zu haben. Der Sohn wurde festgenommen. Er bestreitet die Bluttat.

Nur wenige Stunden nach der Bluttat am Mistelweg klickten noch in der Nacht zum Donnerstag die Handschellen bei dem Sohn, den die Staatsanwaltschaft für den Täter hält. Staatsanwalt Dietmar Sauerwald sprach gestern von »Mord aus niedrigen Beweggründen«. Der mutmaßliche Gewalttäter wurde am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt.
Ein heftiger Streit über den Drogenkonsum seines Sohnes könnte den Vater das Leben gekostet haben. Immer wieder war es zwischen Eltern und dem 20-jährigen zum Streit über den Haschischkonsum des Sohnes gekommen. Auch am Mittwochnachmittag hatten Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus ein lautes Wortgefecht vernommen. Plötzlich habe Stille geherrscht. Eine Nachbarin entdeckte Blutspuren vor der Wohnungstür und alarmierte die Polizei. Rettungskräfte entdeckten den Familienvater von mindestens zwei Töchtern und zwei Söhnen tot auf dem Boden.
»Der Täter hatte mehrfach auf sein Opfer eingestochen«, berichtete gestern die Staatsanwaltschaft. Ein Stich ins Herz war tödlich.
Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte zur Spurensicherung das gesamte Haus der kurdischen Familie. Nach Zeugenaussagen und Auskünften von Angehörigen und Bekannten der Familie geriet der verschwundene Sohn bei der Polizei schnell ins Visier. Eine Streifenwagenbesatzung entdeckte schließlich den jungen Mann in der Nähe des Tatortes und nahm ihn widerstandslos fest.
In Vernehmungen bestritt der Festgenommene die Tat, verstrickte sich aber mehrfach in Widersprüche. Das Motiv der Tat sei noch unklar.
Der festgenommene Sohn befindet sich seit etwa sechs Monaten in psychiatrischer Behandlung.

Artikel vom 08.07.2005