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Ferienjobs sind absolute Mangelware

Mehr als 400 Paderborner Schüler und Studenten suchen eine Aushilfsarbeit

Von Agnes Vogt (Text und Foto)
Kreis Paderborn (WV). Ferienzeit - Arbeitszeit? Viele freuen sich auf ihren Urlaub in der Sonne, für Schüler und Studenten ist diese Zeit aber begehrte Arbeitszeit als Aushilfskraft. Aber die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt schlägt sich auf die Ferienjobs durch.

Es ist schön, selbstverdientes Geld in den Händen halten zu können. Aus diesem Grund stehen jedes Jahr Schüler und Studenten Schlange vor den Arbeitsämtern. Forschungen der Stiftung Warentest haben ergeben, dass bereits jeder vierte Jugendliche zwischen 13 und 22 Jahren neben der Schule oder der Uni arbeitet, »da das Geld von den Eltern, den Großeltern oder Onkel und Tante für MP3-Player, Handy, Klingeltöne oder Marken-Klamotten« nicht ausreicht. Ob servieren im Café, oder Auspacken von Ware in einer Buchhandlung, Fließbandarbeit in einer Fabrik oder Zeitungsaustragen an der frischen Luft.
Es gibt viele Möglichkeiten für junge Leute, sich in der Urlaubszeit Geld zu verdienen. Allerdings ist das ein schwieriges Unterfangen, wenn keine Jobs da sind. In diesem Jahr ist die Nachfrage nach Ferienjobs wieder sehr groß. Die Agentur für Arbeit in Paderborn hat alleine für den Kreis Paderborn mehr als 400 Schüler und Studenten registriert, die auf Jobsuche sind. Doch kann längst nicht allen ein Job vergeben kann. Von einem Zusammenhang zwischen den Ein-Euro- und den Ferien-Aushilfsjobs möchte Franz-Josef Albrecht von der Agentur für Arbeit in Paderborn nicht sprechen, das dürfe man nicht vergleichen, sagt er.
Die 19-jährigen Abiturienten aus Paderborn, Vanessa Thöne und Christopher Rüther, sind sich sicher, dass man an einen »guten« Aushilfsjob eigentlich nur über Beziehungen kommt. »Vitamin B ist auch hier das Zauberwort. Außerdem«, so rät Vanessa, »sollte man sich nicht kurz vor den Ferien um einen Job kümmern. Man weiß schließlich schon lange, wann Ferien sind.« Vanessa, die mit Christopher zusammen auf dem Feld, auf dem die paragon-arena entsteht, archäologische Ausgrabungen vornimmt, sucht nach Siedlungsspuren aus der Eisenzeit von vor 1000 Jahren. »Wir bekommen acht Euro in der Stunde, damit können wir recht zufrieden sein«, meint Christopher.
Zwischen sieben und zehn Euro beläuft sich auch der Durchschnittslohn pro Stunde für die Aushilfsjobber, doch Albrecht weist aber darauf hin, dass dies von der Arbeit abhängig gemacht werden solle. Für die Arbeitsagentur bittet er daher die Paderborner Arbeitgeber umgehend um Nachricht, falls sie noch Bedarf an Aushilfskräften haben. (Ruf: 05251/120-204 oder Fax: 05251/120-910-209)

Artikel vom 13.07.2005