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Sporthalle
wird für Stadt
jetzt teurer

Die Nachbarn sparen

Halle (SKü). Die Sporthalle Gartnisch kommt die Stadt Halle unterm Strich jetzt doch teurer zu stehen, als zur Zeit der Beschlussfassung noch von der Bürgermeisterin in Aussicht gestellt worden war.

Grund dafür ist in erster Linie eine falsche Erwartung an die Mitfinanzierung durch den Sonderschul-Zweckverband, in dem sich Halle, Werther und Steinhagen zusammengeschlossen haben. Statt, wie von Halle erwartet, sich an den Investitionskosten (rund 900 000 Euro) zu beteiligen, haben sich Werther und Steinhagen für eine für sie billigere Lösung entschieden.
Die Nachbarkommunen wollen für die Mitnutzung durch Sonderschüler nämlich nur noch Miete zahlen. Das sind aber nur noch 12 400 Euro jährlich (Grundlage sind 14 Wochenstunden Hallenmiete) statt 29 600 Euro per anno, die Steinhagen und Werther zusammen bei einem regulären Investitionskostenzuschuss zu tragen hätten. Mithin hat die Stadt Halle die vollen Investitionskosten zu tragen und muss bei den Folgekosten etwa 16 000 Euro jährlich mehr einplanen.
Wegen der geltenden Vertragslage kann Halle nicht mehr Geld von seinen Nachbarn einklagen. Es gilt ein Vertrag von 1975, wonach es eine Investitionsbeteiligung nur gibt, wenn auch der Schulzweckverband Bauherr wäre. Ein späterer, für Halle günstigerer Vertragsentwurf wurde von den Räten nie ratifiziert. Aus den Reihen des Rates wurden der Bürgermeisterin in der Sporthallen-Angelegenheit handwerkliche Fehler vorgeworfen. Anne Rodenbrock-Wesselmann hatte nicht nur die Auftragsvergabe, sondern auch die Diskussion um die politischen Begleitumstände komplett in den nichtöffentlichen Teil der Haller Ratssitzung verlegt.

Artikel vom 07.07.2005