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Arbeit an einer Vision

Abschluss des Kreiswettbewerbes »Unser Dorf hat Zukunft«

Lübbecke (wm). Meßlingen, Levern, Kleinenbremen, Frotheim und Hävern haben im Kreiswettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« in ihren jeweiligen Gruppen den ersten Preis errungen - Hävern wird den Mühlenkreis beim Landeswettwerb vertreten. In der Stadthalle Lübbecke wurden gestern Abend allerdings alle 26 teilnehmenden Dörfer im Rahmen eines abwechslungsreichen Kulturprogramms für ihr Engagement gelobt.
Rauschenden Beifall erhielt die slowakische Kinderfolkloregruppe Makovicka für ihre beiden äußerst temperamentvollen und gekonnten Auftritte. Doch auch die heimischen Beiträge bei der Abschlussveranstaltung wurden mit viel Applaus belohnt. Foto: Horst-H. Griepenstroh
Landrat Wilhelm Krömer unternahm ganz stilecht einen kurzen Ausflug in die plattdeutsche Mundart; zuvor hatte die Tanzgruppe Friedewalder Kleiriehe mit einem schwungvollen Auftritt die Technik so ins Trudeln gebracht, dass ein Stück wiederholt werden musste -ÊBeispiel dafür, dass »richtiges Leben eben auch mit Pannen verbunden ist«. Krömer lobte hohe Qualität und Umfang der Aktivitäten in den Dörfern. Sie seien gefordert, auf gesamtgesellschaftliche Entwicklungen zur reagieren; deshalb sei der Wettbewerb »Arbeit an einem Entwurf, vielleicht sogar an einer Vision«.
Bürgermeisterin Susanne Lindemann betonte, dass nach ihrem Eindruck die Wettbewerbsziele gerade auch in den sieben lebendigen Lübbecker Ortsteilen voll erreicht worden seien: »Die Bürger haben bewiesen, dass es ihnen eine Herzenssache ist, sich für ihr Dorf zu engagieren.« Das habe positive Entwicklungen für Natur und Umwelt, Sozialgefühl und Kommunikation zur Folge. Attraktivität und Lebensqualität in den Dörfern könnten sich aufgrund dieser Erkenntnisse verändern und weiter verbessern.
Kreisheimatpfleger Dr. Gerhard Franke sagte, dass die Bewertung diesmal ausgesprochen schwierig gewesen sei; Vergleiche der Dörfer miteinander würden dem eigentlichen Anliegen des Wettbewerbes nur eingeschränkt gerecht. Alle 26 »Teilnehmer« hätten den Aspekt Zukunftsorientierung aufgenommen, natürlich graduell unterschiedlich. Franke zog eine ausgesprochen positive Bilanz der Bereisung: »Die Dörfer an Berg und Strom sind gepflegt, freundlich und heiter, es gibt durchaus noch landschafts- und naturnahe Räume, die Menschen sind offen und freundlich. Sie engagieren sich für ihre Dörfer und brauchen Vergleiche nicht zu scheuen. Im Mühlenkreis können wir alle dankbar sein, in Frieden und geordneten Verhältnissen leben zu können«, meinte er abschließende unter dem Beifall der Zuhörer.
In der weiter von den »Hiller Stimmen«, Mathilde Rodenbeck aus Frille mit einem Gedicht, der slowakischen Kinderfolkloregruppe Makovicka und den Friedewalder Landfrauen umrahmten Feierstunde wurden Stockhausen, Wietersheim und Kutenhausen mit einem zweiten Preis ausgezeichnet. Über einen dritten Preis konnten sich Heddinghausen, Pr. Ströhen, Gestringen, Friedewalde, Eldagsen, Gehlenbeck, Volmerdingsen und Rothenuffeln freuen. In den Altkreis Lübbecke wurden auch vier von insgesamt zehn Sonderpreisen vergeben: Hüllhorst (für die Errichtung einer modernen Mehrzweckhalle in Verbindung mit einer gemeinschaftlichen Nutzung durch die Hüllhorster Vereine), Fiestel (für das Bemühen, die Ellerburg als kulturgeschichtlich wertvollen Ort für Fiestel zu erhalten), Blasheim (für die herausragenden Leistungen bei der Förderung des Breitensportes) und Harlinghausen (für das Bewusstsein um die Notwendigkeit eines aktiven Bemühens um Integration von Neubürgern in einer sehr schwierigen Situation). Der Landfrauenpreis ging an die Stockhauser Landfrauen für ihren breit angelegten und kreativen Einsatz für ihr Dorf.

Artikel vom 07.07.2005