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Tauchfahrt in
die Weltmeere

Roboter-Wettbewerb für Schüler

Von Manfred Stienecke
(Text und Foto)
Paderborn (WV). Ihre Eltern bauten aus Legosteinen noch kleine Autos oder Häuschen zusammen. Die heutige Schülergeneration ist da viel weiter: Sie experimentiert mit selbstständigen Robotern.

Schüler- und Jugendgruppen aus Westfalen und Nordhessen treten im November im Heinz-Nixdorf-Museumsforum in der »First-Lego-League« mit ihren selbst gebauten künstlichen »Intelligenzwesen« gegeneinander an. Der bereits seit 1998 alljährlich durchgeführte Wettbewerb erlebt erstmals in Paderborn die Regionalausscheidung. Bis zu zwanzig Teams können sich für die Teilnahme bewerben. Gruppen, die sich bis zum 22. Juli bei Museumspädagogin Irmgard Rothkirch (Ruf 05251/306-913) melden, haben zudem die Chance, einen von drei Lego-Starter-Sets zu gewinnen.
Normalerweise kostet der handelsübliche Roboter-Baukasten »Mind Storms - Robotics Invention« etwa 250 Euro. Er enthält neben »normalen« Lego-Bauteilen als »Hirn« der Maschine eine Programmiereinheit mit entsprechender Software, Elektromotoren zum Antrieb der Bewegungselemente und mechanische wie optische Sensoren, damit sich die Roboter ohne Fernsteuerung selbstständig durch den vorbereiteten Parcours bewegen können.
»Das Programmieren von Robotern ist eine hervorragende Möglichkeit, Kinder und Jugendliche für das Thema Naturwissenschaften und Technik zu interessieren«, betont HNF-Geschäftsführer Dr. Kurt Beiersdörfer. Und Museumspädagogin Irmgard Rothkirch, die den Wettbewerb im Computermuseum vorbereitet, hat schon im vergangenen Jahr beobachtet, dass gerade die für technische Fächer vermeintlich schwieriger zu begeisternden Schülerinnen stark vertreten sind. »Da hat es sogar reine Mädchengruppen gegeben.«
Weltweit haben sich am Roboter-Wettbewerb zuletzt 40 000 Kinder aus 17 Nationen beteiligt. In Deutschland und Österreich werden in diesem Jahr etwa 25 Regionalwettbewerbe durchgeführt. Die jeweiligen Sieger treten dann im Dezember in Leipzig zum Finale an. Die nationalen Sieger spielen sogar noch den »Weltmeister« aus.
Ein Team besteht aus etwa fünf bis zehn Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und höchstens 16 Jahren. Die angemeldeten Teilnehmer erhalten im September ihre konkrete Aufgabe, bei der es in diesem Jahr unter dem Motto »Ocean Odyssey« darum gehen wird, sich mit Problemen der Artenvielfalt und der ökologischen Bedeutung der Weltmeere auseinander zu setzen. Darüber hinaus gilt es, eine praktische Forschungsaufgabe zu bearbeiten und die Ergebnisse möglichst anschaulich zu präsentieren. Rothkirch: »Wichtig sind dabei Teamarbeit und Eigeninitiative. Die Kinder lernen spielerisch und haben eine Menge Spaß dabei.«

Artikel vom 07.07.2005