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Fun-Gesellschaft bestattet ihre Schoßhündchen
Einen Leserbrief zum Artikel »Tierfriedhof spendet Trost« über den neuen Tierfriedhof in Delbrück schreibt Frank D. Niemeier aus Mantinghausen. Er bewertet den Urnenfriedhof kritisch:

Informiert wurden die Leser gestern über eine neue Ruhestätte in Delbrück, die der »Ich-AG« einer 32-Jährigen nun rechtlich möglich gemacht wurde. 2500 Quadratmeter hat die junge Frau in einen parkähnlichen ruhigen Ort am Waldrand verwandelt. Mit einem Krematorium und einem Steinmetzbetrieb arbeitet sie gut zusammen. Eine gewiefte Jungunternehmerin, die ihren eigenen Job als Fotolaborantin gleich auch noch nutzen wird, um ein letztes Bild zu »schießen«. Verrückte Welt! Amerika lässt grüßen! Die fun-Gesellschaft, deren Abtreibungsraten ständig steigen, deren Familien immer mehr zerrüttet sind - worunter besonders die Kinder zu leiden haben, deren Schulbildungsniveau sinkt, deren Alte und Kranke zum »Problem« werden, deren Akzeptanz gegenüber den Behinderten zu wünschen übrig lässt, bestattet ihre Schoßhündchen in Würde!
Hat Jesus nicht auch irgendwann irgendwo gesagt: »Lasst die Tierchen zu mir kommen«? Mancher wird es glauben! Na, da hätten wir doch einen Leitgedanken für die Trauerfeier oder etwa nicht?
Der Pfarrer fehlt eigentlich noch in der guten Zusammenarbeit. Wer diese Sache nicht positiv bewertet, dem wird man das Tierliebhabersein sicher absprechen.
Naja, vielleicht konzentriere ich mich dann mehr auf das Eintreten für die Menschenwürde und bemühe mich um menschliche Zuwendung für diejenigen, die sonst nur noch im Haustier den Freund fürs Leben finden können und ihn sich zum »menschlichen Gegenüber« kreieren.

FRANK D. NiemeierSudhäger Straße 133154 Salzkotten

Artikel vom 06.07.2005