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Grandioser Auftakt für die JKG

Judo-Regionalliga: JKG Bünde-Herford ist nach zwei Siegen nun Tabellenführer

Kreis Herford (HK). Am 1.Kampftag in der Judo-Regionalliga reiste die heimische Kampfgemeinschaft JKG Bünde-Herford nach Hattingen, wo mit dem 1. JJJC Hattingen (Absteiger aus der 2.Bundesliga) und dem JC Langenfeld zwei Mannschaften warteten, die man noch nicht bezwingen konnte.

Trotzdem wollte man in der »Höhle des Löwen« die ersten Punkte zum Klassenerhalt einfahren, bevor man dann gegen die Topfavoriten antreten muss. Im Hinblick auf das selbstgesteckte Minimalziel Klassenerhalt war die Marschroute von Trainer Stefan Struckmeier an sein Team eindeutig: »Hier und beim Heimkampf in Herford müssen wir unsere Punkte holen, um nicht am Saisonende wieder unter Druck zu geraten.« Denn durch die Situation in der 2.Bundesliga, wo nur Westvereine am Tabellenende stehen, wird diese Saison eine zusätzliche Mannschaft aus der Regionalliga absteigen müssen.
Die beiden Trainer Stefan Struckmeier (PSV Herford) und Thomas Günther (BTW Bünde) konnten fast auf den kompletten Kader zurückgreifen. Lediglich die oberen Gewichtsklassen bereiteten ihnen etwas Sorgen. Im Superschwergewicht sollte Jonas Rabbatah nach langer Verletzungspause wieder zum Einsatz kommen und auch Sascha Netzel sollte antesten, ob sein Rücken wieder mitspielt. Darüber hinaus fehlten Alexander Damm (-100kg), der auf Grund seiner Gesellenprüfung noch Trainingsrückstände hatte und Leif Scheuer (-90kg). Deshalb wurden die zwei alte Haudegen Klaus Rörig und Uli Krieger reaktiviert. »Das die Beiden trotz ihres Abschieds vor einem Jahr in dieser problematischen Situation sich in den Dienst der Mannschaft stellen, ist schon bewunderungswert und zeigt echte Charakterstärke«, freut sich Trainer Günther.
In der ersten Kampfbegegnung trat die heimische JKG gegen den JC Langenfeld an. Im ersten Kampf bis 81 kg musste Sven Niederfranke auf die Matte. Langenfeld setzte mit Kaiser einen ehemaligen Kaderkämpfer ein, gegen den Sven mehrere kleinere Wertungen holte und diese taktisch clever über die Zeit brachte.
Nun griff Klaus Rörig (-100kg) in das Kampfgeschehen ein. Sein Gegner nutzte jedoch eine verunglückte Aktion sofort aus und warf ihn mit einem Ausheber voll auf den Rücken. Doch Björn Niederfranke (-73kg) sorgte mit seiner Spezialtechnik, einem Seoi-Nage, schnell wieder für die Führung in der Mannschaftswertung, die Malte Beck (-60kg), dann ganz souverän auf 3:1 erhöhte. Gegen den Bünder Wirbelwind fand der Langenfelder kein Konzept und verlor vorzeitig.
Doch dann sollte es noch einmal spannend werden. Jonas Rabbatah (+100kg) zeigte einen tollen Kampf gegen Grecco, den ehemaligen Deutschen Meister der U 20. Nach und nach baute er seine Führung aus, ehe Grecco überraschend in Führung gehen konnte. Am Ende fehlten Jonas ein paar Sekunden zum Sieg. Trotzdem waren seine Trainer nach seiner langen Wettkampfpause mit der gezeigten Leistung sehr zufrieden.
Und auch Daniel Petry (-66kg) konnte seinen Kampf gegen Fuchs nicht gewinnen. Im Bodenkampf geriet Daniel in einen Haltegriff des Langenfelders, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte, so dass es 3:3 stand.
Jetzt kam alles auf Yassin Grothaus an. Der junge Kämpfer musste den letzten und entscheidenden Kampf bestreiten und das auch noch eine Gewichtsklasse höher. Schnell ging der Langenfelder in Führung, doch Yassin zeigte Nervenstärke, blieb ganz ruhig und wartete auf seine Chance. Und die sollte kommen. Mit einer Selbstfalltechnik beförderte Yassin seinen Gegner voll auf den Rücken und erzielte dafür unter den Jubel seiner Vereinkameraden ein Ippon, die höchste Wertung im Judo, die zum sofortigen Sieg führt. Die ersten uwei Punkte für den Klassenerhalt waren eingefahren.
Doch der zweite Mannschaftskampf gegen den Bundesligaabsteiger Hattingen wurde von den Trainern noch etwas schwieriger gesehen als der erste. Aufgrund der enormen Beanspruchung im ersten Kampf stellten die Trainer die Mannschaft gleich in fünf Gewichtklassen um. Yassin Grothaus wechselte in seine normale Gewichtsklasse -81kg und zeigte wie einfach und schön Judo sein kann. Nach kurzem Taktieren wurde der Gegner mit einer tollen Wurftechnik auf die Matte geworfen. Jetzt ging Uli Krieger (-100kg) auf die Matte und hielt auch gut mit. Doch Mitte des Kampfes zog er sich eine Zerrung zu, wodurch er nicht mehr zugreifen konnte und leider aufgeben musste. (1:1)
Arne Dahlmeier (-73kg) schonte dieses mal die Nerven seiner Trainer. Nach knapp einer Minute schickte er seinen Gegner mit einem Ausheber vorzeitig zum Duschen. (2:1)
Malte Beck fixierte im darauffolgenden Kampf seinen Gegner dann 25 Sekunden in einem Haltegriff uns dem es kein Entrinnen mehr gab und sorgte damit für die 3:1. Sascha Netzel (+100kg) hatte es in der Hand alles klar zu machen, führte auch schon haushoch gegen Pauke, geriet jedoch in eine Kontertechnik und verlor unglücklich.
Nun lagen die Hoffnungen auf den Schulten von Daniel Petry (-66kg). Ein Fehler und der Mannschaftskampf wäre noch einmal ganz spannend geworden. Doch Daniel zeigte keine Nerven, legte los wie die Feuerwehr und erzielte eine mittlere Wertung für eine Beinsichel. Trotz ständigen Anrennens seines Gegners behielt er den Überblick und verteidigte geschickt. In der Mitte der Begegnung kassierte er dann aber doch den Ausgleich. Nun musste Daniel wieder aufdrehen und wurde eine Minute vor Schluss mit einem hervorragenden Wurf für seine Bemühungen belohnt. 4:2 für die JKG, der Sieg war unter Dach und Fach und der Jubel riesengroß.
Leonard Moritz konnte nun ganz gelassen -90kg auf die Matte gehen. Ganz clever kontrollierte er das Kampfgeschehen und seinen Gegner, der zu keinem Zeitpunkt eine Chance hatte und beendete den Kampf mit einer schönen Außensichel vorzeitig. So ging die zweite Begegnung mit 5:2 an das Team der JKG Bünde-Herford.
Die letzte Mannschaftsbegegnung des Regionalliga-Kampftages gewann der 1.JJJC Hattingen mit 4:3 gegen den JC Langenfeld. Ein weiterer Sieg beim Heimkampf am 27. August in Herford, wo man auf die Mannschaften der JG Münster und der JG Ibbenbüren (Tabellenzweiter) trifft, würde dann wohl auch die letzten Abstiegsängste nehmen.

Artikel vom 06.07.2005