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Geschlagen und in
Hecke geworfen

Rangelei unter Geschäftsleuten

Von Thomas Hochstätter
Bad Oeynhausen (WB). Es geht um einen Parkplatz, auf dem die falschen Leute parken. Und es geht um ein Werbeschild, das zwanzig Zentimeter zu weit auf dem Nachbargrundstück steht. Zwei Oeynhausener Geschäftsleute sind am Montag derart in Streit geraten, dass der Polizei jetzt Anzeigen wegen Körperverletzung vorliegen.

Bei der abendlichen Rangelei soll eine Frau in eine Hecke geflogen sein und eine andere eine Faust ans Kinn bekommen haben.
Schauplatz der jetzt eskalierten Auseinandersetzung sind ein Geschäft für Damenmode und ein angrenzendes Café. Mehr als zwei Jahre klappte es mit dieser Nachbarschaft so leidlich. Aber seit gut zwei Wochen ist die Beziehung vergiftet. Aus einem Laden heißt es, die Leute vom Café würden ihre Mitarbeiter auf dem Parkplatz des Modegeschäftes parken lassen. Aus dem Café heißt es, eine Mitarbeiterin des Modeladens wäre ausfällig geworden, als sie die Parkplatzblockade beklagte, unter der die Modekundschaft leide.
Jedenfalls flatterte der Chefin des Modeladens Ende vergangener Woche das Schreiben eines Anwalts ins Haus. Darin wurde ihr mitgeteilt, dass sie und ihre Mitarbeiterin jetzt in dem Café und damit auch rund um die Tische vor der Tür Hausverbot haben.
Seitdem gibt es neuen Ärger. In den Blickpunkt ist jetzt das Werbeschild des Cafés gerückt. Das steht zwar auf dem Teil des Bürgersteigs, der zu dem Café gehört. Aber die Füße des Metallschildes, die ragen etwa 20 Zentimeter weit auf das Areal des Modeladens.
Das wurde bislang hingenommen. Durch das Anwaltsschreiben gereizt, schob die Chefin des Modeladens dieses Schild nun aber immer wieder zurück auf Feindesland - tagelang. Ob sie dabei etwas beschädigt hat, wie ihr vorgeworfen wird, oder nicht - am Montagabend traf sie auf heftigen Widerstand. Denn unweit des Schildes saß der Chef des Cafés. Und der schnappte sich seine Widersacherin. Am Kragen gepackt habe er sie, erzählt er. Und schließlich in die Hecke befördert. Sein Opfer sagt, sie sei gewürgt worden. Jedenfalls habe ihre Mitarbeiterin zu Hilfe kommen müssen. Und die fing sich einen Faustschlag ein. Diesen Hieb räumt der Mann vom Café auch ein. Im Krankenhaus sind die davongetragenen Schäden später als Verstauchung der Halswirbelsäule aktenkundig geworden. Ein Passant ging dazwischen und alarmierte die Polizei.
Wie es jetzt weitergehen soll zwischen den verfeindete Parteien, ist unklar. Alle werfen den jeweils anderen vor, sich unmöglich verhalten zu haben. »Mit denen kann man nicht reden«, heißt es. Und die Polizei hat sich zu dem Sachverhalt notiert: »Die Darstellungen der Beteiligten gehen sehr weit auseinander.«

Artikel vom 06.07.2005