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Fernleihsystem
statt Bücherbus

Beschlüsse des Kreises abwarten

Von Heinz-Peter Manuel
Salzkotten (WV). Die Zukunft der Kreisfahrbücherei, die vor allem Orte des Altkreises Büren anfährt, ist offen. »Wir wissen noch nicht, wohin die Reise geht. Wir müssen abwarten, zu welchen Beschlüssen der Kreis kommt«, machten in der jüngsten Sitzung des Salzkottener Jugend-, Kultur- und Sportausschusses Bürgermeister Michael Dreier und Hauptamtsleiter Norbert Schulte deutlich.

Deshalb leitete das Gremium ohne kommentierende Empfehlung einen Antrag der FDP zur Verbesserung des Bücherbusangebotes an den Kreis weiter. Erst nach einem Beschluss auf Kreisebene soll der Salzkottener Ausschuss erneut über die Kreisfahrbücherei reden.
»Wir möchten schon erreichen, dass das Angebot für unsere überwiegend jugendlichen Nutzer des Bücherbusses nicht verschlechtert wird. Wenn sich dabei Kosten reduzieren lassen, umso besser«, wollte sich auch Bürgermeister Dreier derzeit nicht auf eine inhaltliche Tendenz festlegen.
Kernpunkt des Vorschlages der FDP-Fraktion ist die Einführung eines Fernleihsystems. Interessenten sollten Bücher, Cassetten oder Videos über Internet oder Telefon vorbestellen. Die bestellten Medien sollten - weil 80 Prozent der Nutzer Jugendliche unter 16 Jahren seien - an Kindergärten, Grundschulen oder Hauptschulen ausgeliefert werden. Die restlichen 20 Prozent sollten an öffentliche Sammelstellen gebracht werden: Banken, Sparkassen, Pfarrheime oder Einzelhandelsgeschäfte. Zur problemlosen Abwicklung sollte möglichst das Internet genutzt werden. Für Nutzer ohne Internetzugang müsste ein elektronischer Bücherkatalog auf CD-ROM her. Eine Ausstattung der Schulen mit Ausleihterminals sei sinnvoll, heißt es.
Als Vorteile ihres Systems nennt die FDP ein größeres Medienangebot durch Einbeziehung der stationären Büchereien. Die Kreisfahrbücherei, für die Salzkotten in diesem Jahr 36 707 Euro zahlt (163 Euro pro Nutzer) bezeichnet die FDP als »unverhältnismäßig hoch«.

Artikel vom 06.07.2005