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Sickerwasser wird in die Kläranlage abgeleitet

Sanierung der Altablagerung Siebenstern angelaufen

Von Michael Robrecht
Bad Driburg/Siebenstern (WB). Die Sanierung der ins Gerede gekommenen Altablagerung Siebenstern hat begonnen. Seit einigen Tagen wird das Gelände abgedichtet, so dass für die Umwelt keine Gefahr mehr besteht. »In ungefähr vier Wochen sollen die Arbeiten beendet sein«, kündigt Bad Driburgs Tiefbauamtsleiter Klaus Zimmermann an.

»Von den Altablagerungen in Siebenstern gehen keinerlei Gefahren für den Menschen aus.« Diese Kernaussage machte Dr. Michael Kerth, der als Fachmann die Gefährdungsabschätzung der Deponie vorgenommen hat, kürzlich im Bauausschuss. Die »Deponie« in dem Glashüttenort hatte 2003 für Unruhe gesorgt, als ein aufmerksamer Bürger an der Böschung feststellte, dass dort größere Mengen an Teer ausgetreten waren. Die Behörden griffen ein, offen sichtbarer Teer wurde ausgebaggert, eine provisorische Fassung und ein Sickerwasserteich angelegt und das Wasser aus dem Areal nicht mehr in einen Bach, sondern in die Kläranlage geleitet.
Das 5400 Quadratmeter große Gelände wird aus Kostengründen nicht abgetragen, sondern abgedichtet. »Die Böschung ist bald abgeflacht, eine Kiesschicht aufgebracht, das belastete Sickerwasser wird gesammelt und per Pumpe in den Mischwasserkanal zum Klärwerk geleitet«, erläuterte Klaus Zimmermann die Maßnahmen. Eine neue Drainage erhält der sich auf der Ablagerung befindliche Bolzplatz, »damit kein Wasser einsickert und durchfließendes Wasser, das verdreckt werden könnte, minimiert wird«.
Zu Beginn der Baggerarbeiten ist jetzt erneut Teer entdeckt und ausgekoffert worden. »Das Material wird zur Deponie nach Wehrden gebracht«, erklärte der Bauamtsleiter. »Das haben wir 2003 auch so gehandhabt«, erklärte Hans-Werner Gorzolka, der beim Kreis für die Entsorgungsanlagen zuständig ist. Da das gesamte Gelände nicht abgetragen werde, würden Teerreste im Berg verbleiben. Alles andere koste Millionen.
Die Ablagerung liegt in einem Talschluss, der in einer Höhe von teilweise zehn Metern verfüllt worden ist. Der Teer stammt vermutlich aus der Braunkohlevergasung in Gasgeneratoren in der Glashütte. Der Boden auf dem Bolzplatz ist nach Aussagen von Experten unbelastet. Um die 100 000 Euro kostet die Sanierungsmaßnahme. Der Kreis Höxter hält eine Grundwassersanierung in Siebenstern für nicht notwendig.

Artikel vom 07.07.2005