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Mit »Salzwassersongs«
weiter Publikumslieblinge

Shanty-Chor Ahlsen ohne Nachwuchsprobleme


Ahlsen-Reineberg (ah). Als »Ahlser Treff« könnte man das beliebte Shanty-Sommernachtsfest auch bezeichnen, dass am Samstag Abend zum achten Mal auf dem Dorfplatz an der Grundschule stattfand. Viele Einheimische, aber auch »zugereiste« Besucher ließen sich von dem maritimen Ambiente und den humorvollen »Salzwassersongs« der »Matrosen vom Wiehen« in die Welt der brausenden Wellen und einsamen Nächte an Bord ziehen.
Auch Petrus findet wohl mehr und mehr Geschmack an den Shanty-Klängen - es war eine ganz laue Sommernacht am Samstag. »Shanty-Chef« Walter Skaletz hatte mit dem Versprechen, den Zuschauern das Gefühl zu vermitteln, sie seien an der Küste und in fernen Häfen, nicht zu viel versprochen. Schon nach den ersten Klängen mit »Anker gelichtet« und »Heut geht es an Bord« schunkelten die Zuschauer mit.
Immer wieder ein Publikumsliebling ist der Moses Torben, der knapp zwölf Jahre alt ist und seit seinem fünften Lebensjahr die »Seebären« unterstützt, unter anderem am Samstag mit »Bei Papa an Bord«. »Wer so einen Nachwuchs hat wie wir, braucht sich um den Gesang in Zukunft keine Sorgen machen«, meinte Walter Skaletz im Hinblick auf den weiblichen singenden Nachwuchs der Shantys: die »Lütens« Laura, zehn Jahre alt, und ihre neunjährige Schwester Birte, sind seit gut einem Jahr dabei und präsentierten total selbstbewusst ihren Song: »Hein Mück aus Bremerhaven«.
Ganz junger Nachwuchs kam mit der vierjährigen Emma auf die Naturbühne, die wieder mit liebevoller Hand mit Surfsegeln, Leuchtturm und Segelschiff maritim gestaltet war. Das brillante Matrosenduo Karl-Heinz Schnepel und Bernd Niederbudde machte Appetit auf Flüssiges mit »Rum aus Jamaika«. Im Medley »Auch Matrosen haben Heimweh« überzeugte Solist Günter Henke mit seinem eindringlichen Bass. »Bin ich auf dem Meere« ist ursprünglich ein flämisches Lied, das mit einem maritimen Text von Walter Skaletz umgestaltet wurde. »Mit der Heimat im Herzen« und »Good bye Ladies« wurde weiterhin für maritime Stimmung gesorgt.
Kräftig unterstützt wurden die Ahlsener Shantys von »De Binnenschiffer« Eilshausen. Sie gaben eine tolle Vorstellung, und sangen Dauerbrenner wie »Wo die Nordseewellen...«. Die Lieder, eine bunte Mischung aus Film, Operette, Musical und die Welt des Schlagers, zündeten ein musikalisches Feuerwerk. Da wurden auch die letzten »Thekenstandhaften« in den Bann der Matrosen gezogen. Obwohl nebenher etwas »schnacken« ja auch schön ist.
Eine ganz andere Musikrichtung brachten die »Porta-Buben« Wolfgang Mehnert und Herbert Baiersdorfer in die Shanty-Nacht. So machten sie mit »Marmor, Stein und Eisen bricht« und dem »Alten Holzmichel« so richtig Dorffest-Stimmung. Die Dorfkapelle Oberbauerschaft, Dauergast bei der »Shanty-Sommernacht«, spielte wie erwartet unter der Leitung von Maik Bönker ihre bekannten Melodien bravourös. Mit ihrem flotten Qutfit drehten sich dann die »Quertänzerinnen« des Singkreis Ahlsen-Reineberg, die unter der Leitung von Brigitte Schauffert ihren Tanzstil immer mehr ausfeilen und mit ganz neuen Tanzeinlagen ihr Repertoire vergrößert hatten.
Die letzten Gespräche verstummten, als am Ende dieses großartigen Abends die beiden Shanty-Chöre zusammen »Sierra Madre« und »Leise kommt die Nacht«, zur Trompetenbegleitung von Maik Brune, intonierten. Natürlich müssen sich Matrosen und ihre »Meerreisenden« auch stärken, mit Köstlichkeiten von Waterkant und Binnenland (Fischbrötchen und Bratwurst). Und da es keinen Rum in der fantastisch illuminierten Hafenambiente gab, floss der Gerstensaft, auch noch, nachdem das farbenprächtige Feuerwerk abgebrannt war.

Artikel vom 05.07.2005