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Überfall auf
die Sparkasse
in Dehme

Der Täter flüchtet ohne Beute

Von Thomas Hochstätter
(Text und Fotos)
Bad Oeynhausen-Dehme (WB). Die Polizei sucht nach einem etwa 30-jährigen Mann. Er soll am Montagmorgen gegen 9.30 Uhr die Sparkassen-Zweigstelle an der Dehmer Straße überfallen haben, flüchtete aber ohne Beute. Verletzt wurde niemand.
Die Kunden erfuhren per Aushang, dass sie mit dem Automatenservice vorlieb nehmen mussten.
So sieht der Bankräuber aus. Wer erkennt diesen kaum vermummten Mann mit den auffälligen Koteletten? Hinweise nimmt die Polizei in Minden entgegen.Foto: Polizei
Drei Angestellte der Stadtsparkasse, zwei Frauen und ein Mann, befanden sich in der Zweigstelle, als der Unbekannte mit dunkler Brille, einem Tuch vor dem Hals und einer Pistole in der Hand in den kleinen Schalterraum kam. Zu diesem Zeitpunkt war auch eine Kundin in der Sparkasse sowie eine weitere Person am Geldautomaten. »Der Täter muss angesichts von so vielen Zeugen unter großem Stress gestanden haben«, vermutet ein Polizeisprecher. Und weil die Sparkasse ihren Geldschrank mit einem Zeitschloss ausgestattet hat, musste der Mann quälend lange auf seine Beute warten. »Jederzeit hätte da noch ein Kunde hereinkommen können oder von draußen in die Sparkasse schauen«, sagt der Polizeisprecher. »Je länger so ein Überfall dauert, desto größer wird das Risiko für den Täter.« Da dem Mann die Herausgabe des Bargeldes offensichtlich aus eben diesem Grund zu lange dauerte, flüchtete er. Zeugen zufolge soll der Bankräuber etwa 1,75 bis 1,80 Meter groß, 30 Jahre alt und schlank sein. Aufgefallen sind ferner ein Drei-Tage-Bart, dunkle Haare und dunkle Sportschuhe mit weißen Streifen. Der Mann soll ohne Akzent gesprochen haben. Auf dem Kopf trug er eine dunkle Kappa-Baseballkappe. Wie der Mann geflüchtet ist, ist unklar. An der erfolglosen Ringfahndung beteiligten sich auch Polizeikräfte aus den umliegenden Kreisen.
Wer verdächtige Beobachtungen gemacht - am Tattag oder im Vorfeld - sollte die Polizei unter der Telefonnummer 05 71 / 8 86 60 informieren.
Sparkassen-Vorstandsmitglied Frank Ehlebracht sah am Montagmittag in Dehme nach dem Rechten. »Dass wir die Zweigstelle einen Tag geschlossen lassen, das hat nicht nur mit der Spurensuche der Kriminalpolizei zu tun. Das entspricht auch der Fürsorgepflicht unseren Mitarbeitern gegenüber«, sagte er dem WESTFALEN-BLATT. Ärztliche Betreuung habe gleichwohl keiner der drei Angestellten benötigt. Ehlebracht sagte, er wundere sich, dass sich der Täter ausgerechnet diese Filiale ausgesucht habe. »Wo doch die Dehmer Straße immer so voll ist.«
Zuletzt war in Bad Oeynhausen im Herbst 2003 ein Kreditinstitut überfallen worden - die Sparkasse in Wulferdingsen. In Dehme war dagegen im Januar 1991 die etwas weiter stadteinwärts gelegene Volksbank das Ziel eines Überfalls gewesen.

Artikel vom 05.07.2005