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Reise durchs Innere des Menschen

»Medizin zum Anfassen«: Tag der offenen Tür im Lübbecker Krankenhaus

Lübbecke (kt/ach). Auf eine Reise durch das Innere des Menschen konnten sich die zahlreichen Besucher begeben, die am Samstag der Einladung zum Tag der offenen Tür im Krankenhaus Lübbecke gefolgt waren. Den Gästen wurden bei einem Rundgang durch die verschiedenen Stationen und Einrichtungen überraschende und spektakuläre Einblicke geboten: Mittels einer Kamera in einer Kapsel eine Reise durch den Verdauungstrakt, aber auch eine Kniespiegelung wurde demonstriert und Originalaufnahmen von einer Endoskopie gezeigt.

Bei ihrem Rundgang konnten die Besucher sich gleichzeitig einem Gesundheitscheck unterziehen: an verschiedenen Stationen wurden Blutdruck, Blutzucker und das Gehör getestet, der Oberbauch in Augenschein genommen, das Herz untersucht und die Wiederbelebung geübt - und auch die Händedesinfektion mittels Infrarot in Augenschein genommen.
Dabei gab es für die Teilnehmer manche Überraschung - positive wie negative. Am Schluss aber überwogen die guten Seiten der dabei gewonnenen Erkenntnisse, und mit ein bisschen Glück war auch ein Preis zu gewinnen. Zum Gesundheitscheck gehörte jeweils ein Losabschnitt, denn der Freundeskreis des Krankenhauses Lübbecke hatte einige Sponsoren für Preise gewonnen. Freundeskreis-Vorsitzender Friedrich-Wilhelm Feldmann freute sich über die außerordentliche Resonanz auf den Tag der offenen Tür: »Die Leute standen schon vor 11 Uhr vor der Tür.« Den ganzen Tag über verteilten er und seine Mitstreiter die Checklisten an die Besucher und warben damit gleichzeitig für den Freundeskreis: »Einige neue Mitglieder konnten wir für den Verein gewinnen«.
Bei einem Rundgang informierten sich auch Landrat Wilhelm Krömer, MdB Steffen Kampeter und Zwecksverbandsvorsitzender der Kliniken im Mühlenkreis, Uwe Bauer, unter Führung des Ärztlichen Direktors Dr. Uwe Werner und des Geschäftsführers Gerald Oestreich über die verschiedenen Einrichtungen des Lübbecker Krankenhauses und unterzogen sich dabei auch dem Blutzuckertest (»alles im grünen Bereich«).
Von besonderem Interesse für alle Besucher war auch die chirurgische Abteilung: nicht nur der »Metallbaukasten« der Mediziner, mit denen komplizierte Brüche stabilisiert und gerichtet werden, sondern auch die Röntgenaufnahmen von Hüft-, Schlüsselbein- und Beinbrüchen - vor und nach einer Operation. Dr. Hillrichs, Chefarzt der Unfallchirurgie, stellte unter anderem die neusten Modelle von künstlichen Hüftgelenken vor, die im Krankenhaus Lübbecke eingesetzt werden.
Natürlich waren die OP-Säle eine Attraktion, denn wer kann schon einmal ohne Not(fall) hier einen Blick hineinwerfen. Für die Kinder hatten die Chirurgen eigens eine Nähstube eingerichtet, wo die kleinen angehenden Mediziner üben konnten, mit Nadel und Faden Schnittwunden zu schließen - oder mittels Tacker. Da waren die Mädchen und Jungen mit Feuereifer bei der Sache, nicht nur die »Wunden« mit einem Skalpell in Schaumstoff zu ritzen, anschließend mit rotem Marker zu versehen, sondern sie auch mit dem richtigen OP-Besteck wieder zu verschließen.
Landrat Krömer inspizierte die neuen Räume des Früherkennungszentrums (FEZ) im sechsten Stock des Hauses und ließ sich von »Hausherr« Dr. Helmut Kuke die verschiedenen Behandlungsräume erläutern. Hier hatten die Kinder die Einrichtung mit seinen Spielmöglichkeiten schnell in Beschlag genommen.
Im Erdgeschoss informierte neben dem Freundeskreis auch die Deutsche Herzstiftung über ihre Arbeit, außerdem präsentierten sich an verschiedenen Stellen die Ausbildungs- und Weiterbildungseinrichtungen der Kliniken im Mühlenkreis, die Kinderkrankenpflege- und Krankenpflegeschule, die Hebammenschule, die Schule für Diätassistenten und die MTA-/MTR-Schule (Medizinisch-Technische Assistenten/Radiologie). Auf dem Vorplatz des Haupteingangs informierte der Rettungsdienst als Partner des Krankenhauses über die Rettungskette bei einem Not- oder Unglücksfall.
Natürlich war mit Kaffee und Kuchen, Bratwurst und Getränken sowie Erbsensuppe aus der Gulaschkanone auch für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt.
Und die waren sich einig: Medizin zum Anfassen, das war beim Tag der offenen Tür im Krankenhaus Lübbecke im wahrsten Sinne des Wortes möglich.

Artikel vom 05.07.2005