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Discofieber und DDR-Feeling am PLG

Rockiges Musical mit viel Tanz und Gesang sorgt für Standing Ovations der Zuschauer

Von Frederik Becker
Brakel (WB). Es ist die Geschichte von einem Menschheitstraum: Der DDR-Student David erfindet im Chemielabor Bitterfeld das »Elixier« - es soll der Menschheit ewige Jugend, Schönheit und Erfolg verschaffen.

Doch schnell wird der enthusiastische DDR-Student, dem sogar schon der Nobelpreis zu winken scheint, von der Realität eingeholt: Er verliebt sich in die Tänzerin Betti und beide nehmen das Elixier zu sich, damit sie ihre Liebe für immer und ewig erhalten können. Jedoch kommt es zur Schwangerschaft und David muss sich zwischen Kind und Karriere als Wissenschaftler entscheiden. Zudem liefert er sich mit Hagen einen heftigen Streit, der ihn fast seine Erfindung kostet. Wie kann es mit den beiden weitergehen? Und wirkt das Elixier wie versprochen?
Dieses besonders junge Rockmusical, das erst vor einigen Jahren in Leipzig uraufgeführt wurde, präsentierten jetzt die Schülerinnen und Schüler des PLG.
»Prinzen«-Sänger Tobias Künzel, selbst Kind der DDR, sorgte mit seinen Kompositionen für fetzige Rockmusikeinlagen, die von Chor, Orchester, der Liveband »Exit 4« sowie natürlich den Sängern prächtig umgesetzt wurden. Viele witzige Anspielungen auf das Leben in der DDR sorgten bei manchem Zuschauer für Erinnerungen an die damalige Zeit. Die Schauspieler fühlten sich wohl auf der Bühne und betraten sie dank der intensiven Vorbereitung in den letzten Monaten unter Leitung von Martha Urban selbstbewusst. Die Hauptdarsteller Mathias Meffert (David) und Alexander Hannibal (Hagen) überzeugten durch viel schauspielerisches Talent.
Zum Schluss, 20 Jahre später und inzwischen in der Bundesrepublik, kommt die Enttäuschung: Das Elixier hat nicht gewirkt. David, inzwischen arbeitslos, bemerkt dies aber zunächst nicht, da er seine Tochter Julia für Betti hält und denkt, sie sei doch ewig jung geblieben. Doch desillusioniert muss er feststellen, dass auch ihr Leben einen gewohnten Lauf genommen hat. Die Liebe zu Betti entflammt neu auf. Hagen, inzwischen Leiter des Chemielabors, bietet David wieder Arbeit an, weiß jedoch nicht, dass das Elixier gar nicht wirkt. Das Ende ist unerwartet: Julia erwidert die Liebe von Hagen nicht. Für ihn gibt es nur noch einen Ausweg - den Selbstmord im Labor.
Zu Recht gab es vom Publikum stehende Ovationen und tosenden Beifall.

Artikel vom 05.07.2005