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Baupläne rufen
Skepsis hervor

Keine Entscheidung zum Rathaus

Gütersloh (mdel). Die Gütersloher Politiker werden erst nach der Sommerpause entscheiden, in welcher Form die vom Architekturbüro Hauer und Kortemeier vorgestellten Pläne für die Rathaus-Erweiterung und die Einrichtung eines Bürgerbüros realisiert werden sollen.

Skepsis riefen gestern Abend im Hauptausschuss die Kosten hervor. Veranschlagt sind für den neuen zentralen Eingangsbereich, die neue Brücke im vierten Obergeschoss und das Bürgerbüro im Erdgeschoss des Rathauses II 1,7 Millionen Euro. Weitere zwei Millionen Euro würden fällig, wenn sich die Politiker zu einer Erweiterung des Hauses II um eine Nutzfläche von 1007 Quadratmeter entschließen. Dieses Geld will Stadtbaurat Josef Löhr durch die Einsparung von Mietkosten gegenfinanzieren. Aufgeben könnte die Stadt nach einer Erweiterung die Standorte an der Schledebrück- und der Eickhoffstraße.
Obwohl die Fraktionen die gestrige Beratung als erste Lesung nutzten, kündigte die FDP bereits Bedenken an. »Ich habe meine Schwierigkeiten damit, zwei Millionen Euro für ein siebengeschossiges Bürohaus sowie 1,7 Millionen Euro für Bürgerbüro und Eingangsbereich auszugeben. Das können wir uns nicht leisten«, mahnte Ratsherr Hartwig Fischer. Sein CDU-Kollege Dr. Thomas Foerster lobte die Ideen des Architekturbüros, forderte von der Stadt aber ein aktuelles Raumkonzept ein. »Wir wollen nur das, was auch wirklich notwendig ist.« Einig war er sich mit der SPD, dass das Bürgerbüro realisiert werden soll. »Das wollen wir so schnell wie möglich.«
BfGT-Ratsherr Norbert Morkes bemängelte, dass in der Planung vieles nur Kosmetik sei. Mit Blick auf die Erweiterung des Hauses II gab er zu bedenken, die »Alte Post« in den Überlegungen nicht zu vergessen. Dort laufe in fünf Jahren der Mietvertrag aus. SPD-Ratsfrau Ingrid Tiedtke-Strandt stellte die neue, gläserne Brücke im vierten Obergeschoss in Frage. Allerdings warnte Architekt Walter Hauer davor, hier am falschen Ende zu sparen. Das jetzige Verbindungsteil sei in spätestens fünf bis zehn Jahren abgängig. »Die Brücke ist eine wahre Energieschleuder«, ergänzte Stadtbaurat Josef E. Löhr.

Artikel vom 05.07.2005