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Brennstoff aus dem Sägewerk

Forstamt wirbt beim Umweltmarkt für Heizen mit Holz - Zuschüsse vom Land

Halle (pes). Der bevorstehende unvermeidliche Einkauf von Heizöl jagt vielen Hausbesitzern Schauer über den Rücken. Um so gefragter sind angesichts drastisch gestiegener Preise Alternativen zu Öl und Gas. Beim Haller Umweltmarkt stieg das Forstamt Bielefeld für »Heizen mit Holz« in den Ring.

Der Vortragsraum im Obergeschoss der Remise war überfüllt, als Willi Stock, stellvertretender Leiter des Forstamtes, über die Einsatzmöglichkeiten von Holz und bestehende Fördermöglichkeiten berichtete. Währenddessen hatte sein Kollege, der Haller Förster Aloys Tenkhoff, ständig neugierige Besucher am Stand auf dem Hof des Bürgerzentrums. Ob Holzpellets, Holzhackschnitzel, Holz-Briketts oder Scheitholz - zum Anschauen und Anfassen hatte das Forstamt die ganze Bandbreite der Brennstoffe aus dem Wald ausgelegt.
Wer nicht nur romantisches Flackern im offenen Kamin oder Zusatzheizung über den Kachelofen will, sondern eine automatisch funktionierende Zentralheizung, der ist mit Holz-Pellets gut beraten. Die können sowohl im Keller, aber auch im Giebel der Garage oder anderen ungenutzten Räumen gelagert werden und werden per Gebläse in den Brennraum der Heizung befördert. Die Mehrkosten von Brenner und Kessel - etwa 12 000 gegenüber 8 000 Euro - werden durch Zuschüsse von Bund und Land von insgesamt 3 000 Euro fast wettgemacht. Willi Stock im Forstamt Bielefeld (% 0521/96483-0) ist Ansprechpartner und Genehmigungsstelle für Fördergelder. Die Umrüstung alter Heizungsanlagen lohnt sich, wenn ohnehin ein neuer Kessel fällig ist - und rechnet sich schon bei einem Ölpreis über 32 Cent.
Im Gegensatz zu Öl und Erdgas, deren Vorräte irgendwann zur Neige gehen werden, ist Holz ein nachwachsender Brennstoff. Für Holzpellets, so erläuterten die Fachleute, werde kein einziger Baum mehr gefällt, sondern würden nur Restholz sowie Säge- und Hobelspäne verwendet. Allein mit dem Aufkommen im Bereich des Forstamtes Bielefeld, so dessen Leiter Jürgen Oppermann, könnten 3000 Einfamilienhäuser geheizt werden.
Heizen mit Holz war natürlich nur ein Thema beim Umweltmarkt. Zahlreiche Händler und Kunsthandwerker boten ihre meist ökologisch produzierten Waren an, Biohöfe waren mit Gemüse, Fleisch oder Käse vertreten. Der Kreisverband des Naturschutzbundes warb für selbst bebaute Nistkästen, Fledermaushöhlen und »Wildbienen-Hotels«.
Für ein ganzheitliches Gesundheitsdenken ohne ärztliche Verordnungen und pharmazeutische Produkte warb die »Gesellschaft für Gesundheitsberatung«. Insgesamt 3500 geschulte Berater bundesweit stehen für Informationen bereit, die sich in erster Linie um eine vitalstoffreiche Ernährung drehen. Denn immerhin, so erläuterte Dieter Habighorst am Stand auf dem Umweltmarkt, sind 70 bis 80 Prozent der Erkrankungen heutzutage ernährungsbedingt.

Artikel vom 05.07.2005