19.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Generalkonsul dankt für
die Hilfe aus Paderborn

Diözesan-Caritasverband unterstützt Königsberg

Paderborn (WV). Zur Unterstützung der Jugendarbeit in der russischen Exklave des Königsberger Gebietes konnte jetzt der Diözesan-Caritasverband einen gebrauchten VW-Bus als Spende an Prälat Jerzy Steckiewicz übergeben.

Prälat Steckiewicz ist als Bischofsvikar verantwortlich für die caritativen und seelsorgerischen Dienste im Königsberger Gebiet, das zur Diözese Moskau gehört. Wegen der großen Armut stehen die Mitarbeiter der Caritas im Königsberger Gebiet vor großen Herausforderungen. Alkoholismus, Straßenkinder und eine Arbeitslosenquote von durchschnittlich 40 Prozent sind die traurige Realität in einem Gebiet, das einst eine wohlhabende Region Deutschlands war.
Der Diözesan-Caritasverband Paderborn unterstützt die Königsberger Caritas seit ihrer Gründung im Jahre 1992. Vor allem die Projekte der Königsberger Caritas für kinderreiche Familien, arbeitslose Jugendliche, alte, kranke und behinderte Menschen sowie Straßenkinder werden vom Diözesan-Caritasverband begleitet. Der deutsche Generalkonsul in Kaliningrad, Dr. Cornelius Sommer, hat sich jetzt bei einem Besuch der Caritasmitarbeiter in Kaliningrad für die langjährige Unterstützung aus Paderborn bedankt.
Als Folge der anhaltenden Wirtschaftskrise wächst die Zahl der Alkohol- und Drogenabhängigen. Die Zahl der Straßenkinder wird im Königsberger Gebiet auf 5.000 geschätzt. Ein Drittel der 960.000 Einwohner des Königsberger Gebietes lebt unter dem Existenzminimum. In Mamonowo, dem ehemaligen Heiligenbeil, unterstützen die Paderborner ein Sozialzentrum der Caritas für ehemalige Straßenkinder. In dieser Kleinunterkunft konnten Ordensschwestern 13 Straßenkinder aus erbärmlichen Familienverhältnissen aufnehmen. Die meisten dieser Kinder sind Vollwaisen.
Außerdem werden im Laufe des Tages regelmäßig rund weitere 35 Kinder betreut und versorgt. Sie erhalten außer der Verpflegung pädagogische, psychologische und medizinische Betreuung. Die Kinder bekommen Nachhilfeunterricht, damit sie eine Schul- und Berufsausbildung absolvieren können.
In der Zwischenzeit konnten drei Jugendliche das Heim in Mamonowo verlassen und eine Berufsausbildung an einer Fachschule in Sovjetsk, dem ehemaligen Tilsit beginnen. Ein Mädchen konnte ein Studium an der Königsberger Universität aufnehmen.

Artikel vom 19.07.2005