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Aus Briefen an die Redaktion

Anderes ist
entwürdigend
Im Familien- und Sozialausschuss ist der Antrag der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) abgelehnt worden, Arbeitslosengeld-II-Empfänger zum Beispiel den Besuch des Hallenbades und den kultureller Veranstaltungen kostenlos zu überlassen (WESTFALEN-BLATT-Bericht von Freitag, 1. Juli). Dazu äußert sich Kreis- und Ortsvorstand der WASG.
Das CDU, SPDĂŠund Grüne, die verantwortlich sind für die unsozialen Hartz-Gesetze, den Antrag der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit für Ermäßigungen ablehnen würden, war zu befürchten. Die polemischen Bemerkungen des Grünen Reinhard Tölke sind jedoch der Gipfel des Erträglichen. Die Würde der Betroffenen sei bei kostenlosen Angeboten gefährdet, sorgt sich das grüne Ausschussmitglied. Ja wo lebt Herr Tölke eigentlich? Entwürdigend ist es, nicht arbeiten zu dürfen! Entwürdigend ist es, dafür auch noch bestraft zu werden! Entwürdigend ist es, für Dumpinglöhne schuften zu müssen, von denen niemand vernünftig leben kann! Entwürdigend ist es, wenn Menschen viele Jahre gearbeitet und sich etwas angespart haben, nun als Arbeitslose alles verlieren!
Angesichts der Tatsache, dass Menschen wegen 10 Euro nicht mehr zum Arzt gehen können, sind die unglaublichen Erklärungen des Herrn Tölke pseudosozialer Zynismus! Ausgerechnet die Grünen, die nichts gegen Steuererleichterungen für Superreiche haben, werfen der neuen Linkspartei gerne Polemik vor. Sozialverbände haben jedoch erst kürzlich deutlich klargestellt, dass die Regelleistungen für viele nicht mehr den Lebensunterhalt sichern. Wer also wie SPD und Grüne behauptet, davon könne ein Arbeitsloser auch noch kulturelle Veranstaltungen finanzieren, hat sich von den realen Bedingungen der Menschen Lichtjahre entfernt!
Die Mitglieder der WASG (Linkspartei) werden sich weiterhin auch auf kommunaler Ebene in Schloß Holte-Stukenbrock für gelebte sozial gerechte Reformen einsetzen. Wir hoffen, dass Herr Tölke die Ungerechtigkeit und Würdelosigkeit in der Arbeitslosigkeit nie erleben muss!

Manfred Koch
1. Vorsitzender
Manfred Andreas
Kreisvorstandsmitglied

Artikel vom 04.07.2005