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Die Stadt
übernimmt
75 Prozent

Kirchliche Träger

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Bereits zum 1. August 2006 übernimmt die Stadt 75 Prozent des Trägeranteils der von Kirchengemeinden getragen Kindergärten in der Stadt. Auslöser war das Erzbistum Paderborn, das die katholischen Kirchengemeinden darüber informiert hat, dass in Tageseinrichtungen, in denen weniger als 75 Prozent der Kinder katholisch sind, mindestens eine Gruppe weniger gefördert, also faktisch geschlossen wird.

In Schloß Holte-Stukenbrock wären damit elf Kindergartengruppe gefährdet gewesen. Stadtverwaltung und Kirche haben sich auf den Kompromiss geeinigt, um die Schließung zu verhindern. Um die Träger gleich zu stellen, wird die Regelung auch auf die Kindergärten in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde und der Evangeliums-Christen ausgeweitet. Für weitere Träger, die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) gilt die Regelung nicht, da die Stadt hier bereits 100 Prozent des Trägeranteils bezahlt. Ab August 2006 bedeutet das für die Stadt eine Mehrbelastung von rund 100 000 Euro jährlich. In 2005 schlägt die Förderung der Kindergärten bisher mit knapp 388 000 Euro zu Buche.
Ab August 2006
Im Familien- und Sozialausschuss wurde diese Vereinbarung einstimmig akzeptiert. Ausschussvorsitzende Helga Hoener (CDU) bezeichnete den Beschluss als »Vorreiter für konfessionelle Kindergärten«. Friedrich Dransfeld (SPD) sagte, die Kirche habe eine große Verantwortung übernommen. Der Zuschuss der Stadt spiegele die Anerkennung für diese Arbeit wieder. Reinhard Tölke (Grüne): »Es bleibt uns nicht viel anderes.«

Artikel vom 04.07.2005