04.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kaltes Bier zu heißer Musik

Festival-Premiere lockt hunderte Besucher auf Holter Kirchplatz

Schloß Holte-Stukenbrock (mcs). »I Feel Good - Ich fühle mich gut.« Diese von Rock'n'Roll-Legende John Brown entlehnte Parole gaben Ex-Status-Quo-Gitarrist Steve Young und seine Band »The Beat-Knights« Samstag Abend gleich zu Beginn ihres Auftritts beim 1. Holter Bier- und Musikfestival aus. Gefeiert von mehreren hundert Zuhörern präsentierte das Quartett »handgemachte« Rock- und Beat-Klassiker vom Feinsten.

Unzählige Besucher lockten die Hoffnung auf gute musikalische Unterhaltung und nichtalltägliche Biergenüsse am Samstag Abend ins Holter Ortszentrum. Dank des lauen Sommerwetters verwandelte sich der Kirchplatz für einige Stunden in einen gigantischen Biergarten. »Stimmung gut.« Dieses Fazit ließ sich bei einem Rundgang über die dicht bevölkerte Festmeile ziehen. Ob an einer der Ess- und Bierbuden in muntere Gespräche mit Freunden vertieft oder ausgelassen mitklatschend, singend oder tanzend vor der Bühne - alle Gäste nutzten die Chance, den Abend nach ihren Wünschen individuell zu genießen. Ein kleiner Wermutstropfen: Um 23.45 Uhr rückte die Polizei an. Denn die Veranstalter hatten für die Band nur eine Auftrittsgenehmigung bis 23 Uhr beantragt, die zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich überschritten war, so dass sich einige Anwohner gestört fühlten.
Begonnen hatte das Festival bereits nachmittags mit dem Fass-Anstich durch Hubert Erichlandwehr. Nur drei Schläge benötigte der routinierte Bürgermeister, um den Zapfhahn anzubringen, bevor er dann - gemeinsam mit den Organisatoren Tatjana und Edgar Pollmüller - die 15 Liter Fassinhalt als Freibier an die ersten Gäste verteilte.
Musikalisch setzte die Nachwuchsband »The Roadie Killers« Akzente. Die vier 14-Jährigen ließen sich während ihres Auftritts selbst durch kleine Pannen nicht aus dem Konzept bringen. Aufgrund einer zeitgleichen Trauung in der St.-Ursula-Kirche mussten sie ihr Programm mehrfach unterbrechen. Tatjana Pollmüller: »Es ist schade, dass die Jungs nicht alle Songs spielen konnten. Aber die Hochzeitsgesellschaft sollte wenigstens eine Chance haben, das Ja-Wort des Brautpaars zu verstehen.«
Außer ostwestfälischen, sächsischen und bayrischen Bierspezialitäten der zwölf auf dem Holter Kirchplatz vertretenen Brauereien gab es vielfältige kulinarische Köstlichkeiten zu verkosten. Leckeres Sauerteig-Brot aus dem Steinofen hatte etwa Markus Walter aus Bamberg im Angebot. Unzählige bei Temperaturen um die 300 Grad gegarte Brotlaibe verließen nach 35-minütiger Backdauer den Schlund seines nach historischem Vorbild gebauten Ofens.
Leckere Cocktails hingegen servierte Sven Stejskal aus Köln. Insbesondere »Caipirinha de Maracuja«, eine Spezialität des Hauses, legte er den Gästen ans Herz. Im Gegensatz zu den ihn umgebenden Bierbrauern war der Barmixer mit der Besucherresonanz nicht zufrieden. »Viele Leute sehen nicht ein, warum ein Cocktail mehr kosten muss als ein Glas Bier.«
Insgesamt sehr zufrieden über den Verlauf des 1. Holter Bier- und Musikfestivals äußersten sich Tatjana und Edgar Pollmüller. Denn auch beim gestrigen Frühschoppen mit dem St.-Johannes-Jugendblasorchester und dem Auftritt der Irish-Folk-Band »Achill-Sound« war das Festgelände gut gefüllt. Vielleicht haben Tatjana und Edgar Pollmüller ja mit ihrem Festival eine neue Tradition begründet. Die Schloß Holte-Stukenbrocker waren jedenfalls von der Premiere sehr begeistert.

Artikel vom 04.07.2005