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Aspiranten stehen Schlange

Tim Echterhoff ist neuer St.-Hubertus-Jungschützenkönig

Verl (fre/WB). Unter grauem Himmel begann das 172. Schützenfest der St.-Hubertus-Schützengilde Verl am Samstagabend auf dem Denkmalplatz. Dem Gedenken der Toten und Vermissten der Weltkriege, zu dem Brudermeister Heinz Sudhoff mahnende und zeitkritische Worte fand, folgten der Gilde-Festball und Beförderungen. Beim Vogelschießen der Jungschützen entschied Tim Echterhoff gegen 21 Uhr das Rennen für sich und regiert den Schützennachwuchs nun gemeinsam mit Anne Berenbrinker.

Nach dem Antreten der Schützen, ihres Kaiserpaares Kuno und Ilse Jacobebbinghaus sowie der festlich gewandeten Throngesellschaft äußerte Brudermeister Sudhoff am Ehrenmal kritische Worte zum Thema »(Un-)Verbindlichkeit«: »Was wir hier tun ist das Gegenteil von Unverbindlichkeit; es ist verbindlich, es kostet uns einiges an Zeit und Mühe, aber wir haben uns entschieden, hier zu sein.« Bevor Sudhoff einen Kranz für die Gefallenen und für alle Opfer von Krieg und Gewalt niederlegte, mahnte er an, »sich Verbundenheit zuzusprechen - über alle zeitlichen und räumlichen Grenzen hinweg.«
Die Verler Liedertafel sang im Beisein von Pfarrer Hermann-Josef Hölscher, Pfarrer i.R. Wilhelm Henkenmeier, Pfarrer i.R. Alois Hermwille und den beiden Ehrenbrudermeistern Dr. Hans Krüper und Hans Heitjohann ein Friedenslied, während der Spielmannszug Avenwedde und der Musikverein Verl den Großen Zapfenstreich intonierten.
Mit Marschmusik ging es anschließend zur Schützenhalle, wo Jungschützenmeister Christian Beiwinkel und seine Mitstreiter den hölzernen Adler zum Vogelschießen im Kugelfang befestigten. Es war ein kurzweiliges Schießen mit zahlreichen Aspiranten auf das Jungschützenkönigsamt, bei dem Maik Heitmeyer mit dem 19. Schuss die Krone, Christian Brummel mit dem 21. Schuss das Zepter und Maik Sagemüller mit dem 39. Schuss den Apfel errangen. Schlussendlich entschied der Werkzeugmacher Tim Echterhoff gegen 21 Uhr und mit dem 209. Schuss den Wettbewerb um die letzten Holzspäne und erwählte Anne Berenbrinker zu seiner Jungschützenkönigin.
Erstmals feierten die Gilde-Schützen und ihre zahlreichen Gäste zu den Klängen der Bigband des Musikvereins der Stadt Lichtenau einen festlichen Gildeball, in dessen Verlauf zahlreiche Beförderungen ausgesprochen wurden (Extra-Kasten).
Nicht so festlich ging es auf dem Schützenplatz zu, wo es am Samstagabend zu einer handfesten Auseinandersetzung kam: Laut Polizeibericht gerieten dort ein Rietberger (18) und ein Gütersloher (16) aneinander. Im Laufe des Streits schlug der Rietberger mit der Faust auf den Gütersloher ein. Dieser wurde leicht verletzt und musste behandelt werden.
Gestern herrschte dann wieder eitel Sonnenschein: Der große und festliche Umzug am Sonntagnachmittag mit Abordnungen der Bürgerschützen Verl-Bornholte-Sende, der St. Georg-Schützen Sürenheide, der St. Hubertus-Schützen aus Kaunitz, der Schützenbruderschaft St. Petrus und Paulus aus Scharmede sowie des Feuerwehrlöschzugs Verl war für das Kaiserpaar Kuno und Ilse Jacobebbinghaus der Höhepunkt ihres Regentenjahres. In festlich geschmückten Kutschen fuhren die Majestäten und der Hofstaat vor, um dann unter zackiger Marschmusik den Festumzug zur Schützenhalle anzuführen. Mit einem großen Festball endete der Schützenfest-Sonntag.
Heute geht es mit der Schützenmesse um 8.30 Uhr in der St. Anna-Kirche weiter, der sich um 10 Uhr ein Frühstück anschließt. Um 11 Uhr soll dann das Vogelschießen beginnen, bei dem ein Nachfolger für Kaiser Kuno ermittelt wird. Die Proklamation wird dann gegen 12.30 Uhr stattfinden.

Artikel vom 04.07.2005