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Berufsstart in der Werkstatt

Wittekindshofer Schule verabschiedet 21 Schüler

Bad Oeynhausen-Volmerdingsen (AM). Für 21 Jugendliche und junge Erwachsene, die auf dem Wittekindshof leben, ist ein wichtiger Lebensabschnitt abgeschlossen. Sie wurden in einer Feierstunde aus der Wittekindshofer Schule verabschiedet. Die Sonderschule besuchen knapp 200 Schüler mit geistigen und mehrfachen Behinderungen, aber auch mit Lernbehinderungen im Alter von sechs bis 25 Jahren.

Die überwiegende Mehrheit der Entlassschüler wird nach den Sommerferien am Eingangsverfahren der Wittekindshofer Werkstätten teilnehmen, die grundsätzlich am Anfang jeder Tätigkeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen steht. Dabei geht es darum, Möglichkeiten und Vorlieben im beruflichen Bereich abzuklären, auch um den bestmöglichen Arbeitsplatz auswählen zu können. Zwei Entlassschüler werden aufgrund der Schwere ihrer Behinderung nicht in die Werkstatt gehen, sondern an Förder- und Beschäftigungsangeboten der Heilpädagogischen Erwachsenenförderung teilnehmen. Zwei weitere junge Menschen wechseln in das Wittekindshofer Berufsbildungswerk in Eidinghausen, um durch berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen später sogar eine der 19 Ausbildungen zu machen.
Das unterschiedliche Leistungsspektrum der Entlassschüler stand auch im Mittelpunkt der Festrede von Schulleiter Andreas Becker-Brandt. Er beglückwünschte die jungen Menschen zu dem Mut, den sie in der Vergangenheit im Alltag, aber auch in besonderen Lebenssituationen im Krankenhaus oder unterwegs in fremder Umgebung aufgebracht haben. Mit Hochachtung hat er erwähnt, dass ein Schüler sein letztes Praktikum sogar im Betonwerk Bieren absolviert hat, um die Bedingungen des freien Arbeitsmarktes kennen zu lernen. Als ebenso großen Erfolg hat der Schulleier auch die Leistungen anderer Schüler dargestellt, die sich beispielsweise nach langem Zögern getraut hätten, auch auf unebenem Waldboden zu laufen oder die Fahrt zu ihren Eltern mit Bus und Bahn selbstständig zu bewältigen.

Artikel vom 05.07.2005