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Rüdiger Rokohl sagt ade

WB-Serie »Notruf 112« -ĂŠKreis-Jugendfeuerwehren vor Umbruch

Von Andreas Eickhoff
Kreis Gütersloh (ei). »Zweieinhalb Meter Akten sind genug!« Wenn am Sonntagmorgen die Verantwortlichen der Jugendfeuerwehren im Kreis Gütersloh im Rahmen des Treffens in Halle zusammenkommen, müssen sie einen Nachfolger für Rüdiger Rokohl wählen. Der 49-Jährige Diplom-Ingenieur ist quasi »Mr. Jugendfeuerwehr«, seit 35 Jahren begleitet er sie tatkräftig.

Gerade ihm ist es zu verdanken, dass die ehrenamtlichen Feuerwehren keine Nachwuchssorgen haben. Waren es zu Beginn seiner Amtszeit 1997 gerade sechs Jugendfeuerwehren im Kreisgebiet, sind es nun 13. Während der frühere Kreisbrandmeister Helmut Frese stets die Verantwortlichen der Feuerwehren während seiner Amtszeit zur Gründung von Jugendfeuerwehren ermunterte, begleitete Rokohl die Verantwortlichen und Interessenten in den Kommunen mit Rat und Tat und half in der Gründungsphase tatkräftig mit.
In den acht Jahren seiner Amtszeit haben sich in seinem Büro zuhause in Isselhorst rund zweieinhalb Meter Aktenordner aneinander gereiht. »Das ist mehr eine Verwaltungstätigkeit«, erzählt der Vertriebsleiter des Pumpenherstellers »Jung-Pumpen« im benachbarten Steinhagen und erinnert sich gerne an seine 15 Jahre als Jugendfeuerwehrwart in Isselhorst. 1969 war Rokohl im Alter von 13 Jahren in die Jugendfeuerwehr eingetreten, zwei Jahre nach deren Gründung in Isselhorst. 1976 wurde er stellvertretender Jugendfeuerwehrwart, zwei Jahre später übernahm er die Verantwortung für die älteste Jugendfeuerwehr im Kreisgebiet.
1975 trat Rüdiger Rokohl, studierter Maschinenbauer, in den aktiven Feuerwehrdienst, bei der jüngsten Jahreshauptversammlung des Löschzuges wurde der ebenso verdiente wie zuverlässige Kamerad zum Hauptbrandmeister befördert. Auch auf Kreisebene hat sich Rokohl schon früh um die Nachwuchsförderung gekümmert. So war er zwischen 1981 und 1986 zunächst stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart und wurde am 4. Juli 1997 Nachfolger von Thomas Uellendahl - ebenfalls ein Isselhorster. »Da stehen vor allem Koordinierungstätigkeiten im Vordergrund der täglichen Arbeit; auch auf Landesebene gibt es viele Tätigkeitsfelder«, so der scheidende Kreisjugendfeuerwehrwart. Das Treffen in Halle wurde ebenfalls von Rokohl vorbereitet, wie die vielen anderen Treffen auf Kreisebene auch.
»Ich entferne mich Altersmäßig einfach zu weit von den jungen Leuten«, so Rokohl, der nun endlich mehr Freizeit genießen möchte. Der Vater einer zwölfjährigen Tochter will aber auch weiterhin für die Ziele der Jugendfeuerwehr arbeiten. Und natürlich in der Freiwilligen Feuerwehr seines Heimatdorfes mitarbeiten.
Sein Nachfolger soll sein bisheriger Stellvertreter Jens Vahle aus Werther werden. So soll die Beständigkeit in der wichtigen Nachwuchsarbeit der Jugendfeuerwehr gewährleistet bleiben.

Artikel vom 02.07.2005