02.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Jugendliche
sollen sich
treffen können

Überlegungen für Oppenwehe

Oppenwehe/Wehdem (weh). Die Gemeinde Stemwede will jugendlichen Spätaussiedlern aus Oppenwehe ein Grundstück außerhalb des Ortskerns zur Verfügung stellen, wo sie sich regelmäßig treffen können.

Während der Ratssitzung im Gasthaus Eigenbrodt, Wehdem, hatte Oppenwehes Ratsherr und Bezirksdienst-Polizist Hartmut Sander von 13- bis 16-jährigen Jugendlichen berichtet, die ihn um einen »Rückzugspunkt« gebeten hatten. Sie kämen aus dem Siedlungsbereich Zum Fiskus/Tulpenweg und würden durchaus einen seriösen Eindruck machen, betonte Hartmut Sander. »Sie möchten auf diesem Grundstück sogar eine Bude bauen«, erzählte der Ratsherr, der sich bereits Gedanken über geeignete Flächen gemacht hatte. Er schlug ein Gemeindegrundstück an der Straße Zur Horst, in der Nähe des Windparks vor. Alternativ sei auch ein privates Waldstück in diesem Bereich geeignet. Mit der kostenlosen Nutzung als Jugendtreffpunkt sei der Besitzer einverstanden, erzählte Sander. Allerdings bitte er aus Gründen der Haftung darum, dass die Gemeinde als Pächter auftrete.
Bürgermeister Ekkehardt Stauss betonte, dass die Gemeinde ein Interesse an Jugendtreffpunkten habe. Er schloss allerdings aus, dass dort eine Hütte errichtet werden könne. »Im Außenbereich sind solche Bauvorhaben nicht erlaubt. Wenn wir als Gemeinde zulassen, dass dort etwas entsteht, handeln wir illegal.« Wenn die Gemeinde einen Treffpunkt auf unbebautem Grundstück ermögliche, müsse zudem mit dem Eltern über Haftungsfragen gesprochen werden.
Auch Dietmar Meier, Vorsitzender des Jugend- und Sozialausschusses der Gemeinde, gab zu bedenken, dass noch Fragen geklärt werden müssten. Ein zugewiesener Platz sei eine gute Idee, denn leider müsse man feststellen, dass es in Oppenwehe an heimlichen Treffpunkten - wie der Sandkuhle, der Schule oder dem Buswartehäuschen bei Wegehöft - Probleme mit Lärm und Verschmutzung gebe. Wegen der notwendigen Integration sei es aber auch zu überlegen, ob man nicht ein Grundstück im Ort suchen solle, so Meier.
Die CDU-Fraktionsvorsitzende Monika Lösche sprach sich dafür aus, es »bis zum Herbst mit dem Grundstück zu versuchen und zu schauen, wie es läuft.« Die Jugendlichen müssten aber wissen, dass dort nicht gebaut werden dürfe, »sonst ist Schluss«. SPD-Fraktionsvorsitzender Fritz Möller schloss sich Monika Lösches Meinung an: »Wir sollten den Versuch unternehmen.«
Hartmut Sander zeigte sich mit der Diskussion sehr zufrieden: »Die Jugendlichen werden sich ohnehin irgendwo treffen. Wenn sie es an erlaubter Stelle tun, ist dies für alle Beteiligten um so besser.«

Artikel vom 02.07.2005