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Altenautal steht hinter
dem neuen Naturbad

Einweihung gestern war ein »bewegender Tag«

Von Heinz-Peter Manuel
Atteln (WV). »Das ist heute ein bewegender Tag für mich.« Heinz Köhler, Vorsitzender des Vereins »Naturbad Altenautal«, war gestern sichtlich gerührt, als er seine Ansprache zur Eröffnung des neuen Schwimmbades im Altenautal hielt.

Bevor die ersten Badegäste bei schwüler Witterung Abkühlung im feuchten Nass suchten, ließ Köhler noch einmal die Vergangenheit Revue passieren. Er erinnerte dabei auch an zwei gescheiterte Versuche, in Atteln ein Bad zu bauen. 1938 verhinderte der kurz darauf ausbrechende Krieg die Realisierung, die Pläne von 1964 schwemmte das Hochwasser im Folgejahr weg.
So wurde das Waldschwimmbad erst 1967 eröffnet und sah sich seither ständigen Diskussionen ausgesetzt. Das blieb auch so, als es mit hohem Ausfwand hätte saniert werden müssen. Erst gegen zahlreiche Widerstände setzte sich die Idee, ein Naturbad, das ohne chemische Wasseraufbereitung auskommt, zu bauen.
Doch ohne die zupackende Hilfe vieler Aktiver aus dem gesamten Altenautal hätte dieser Plan angesichts leerer Stadtkassen nie Wirklichkeit werden können. Als Beispiele lebendiger Nachbarschaft und tätiger Unterstützung nannte Köhler den Heimatverein Henglarn (baute den Sprungfelsen), den Heimatverein Atteln (stellte die Liegewiese zur Verfügung), die Feuerwehr Atteln (baute zwei Umkleidehäuschen) und die St. Johannes-Schützenbruderschaft, die das Nichtschwimmerbecken (noch nicht ganz fertig) erstellte.
»Wir haben 500 000 Euro verbaut, bisher sind mehr als 10 000 Stunden freiwilliger Arbeit geleistet worden«, nannte der Vorsitzende beeindruckende Zahlen. Entstanden ist ein schmuckes Bad, das nun eine deutlich größere Wasserfläche als vor dem im September 2004 begonnenen Ausbau bekommen hat. »Das Bad ist ein Stück Heimat, es ist eine Sensation«, so Köhler. Er muss nun ein Gelübde einlösen. Denn das Bad wurde vor den Ferien fertig, und nun absolviert er eine Fußwallfahrt nach Kleinenberg und zurück. Am 6. August dürfen Interessenten gern mitgehen.
Doch die Aktiven im Altenautal sind noch nicht am Ende, vor allem brauchen sie noch Spenden. Deshalb freuen sich sich ganz besonders über eine tolle Aktion aus dem Nachbardorf Etteln: Olympiasieger Hubertus Schmidt stellt seine Mannschaftsjacke für eine Internetauktion (Stich wort Hubertus Schmidt) zur Verfügung. Der Erlös soll der Naturbad-Kasse zufließen.
Auch Landrat Manfred Müller, der als Lichtenauer Bürgermeister die Weichen für das Naturbad gestellt hatte, empfand den gestrigen Sonntag als bewegend und historisch: »Sie sichern eine in Gefahr geratene Einrichtung für Familien«, rief er aus. Sein Nachfolger Karl-Heinz Wange sagte, der Naturbad-Verein habe mit seinen ehrenamtlichen Helfern bewiesen, was ein Verein leisten könne: »Das hätte die Stadt Lichtenau schon finanziell gar nicht stemmen können.«
Stel der Bau nicht denkbar wäre, zu Ehrenmitgliedern des Naturbadvereins ernannt.

Artikel vom 04.07.2005