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Taschengeld gespendet für Tsunami-Opfer

Nach der Flutkatastrophe: Realschüler helfen betroffenen Altersgenossen in Sri Lanka

Von Ulrich Schlottmann
Warburg (WB). Warburger Realschüler haben in den vergangenen Monaten insgesamt 1230 Euro gesammelt, um ihren von der Flutkatastrophe betroffenen Altersgenossen in Sri Lanka zu helfen.

Den Betrag übergaben sie gestern an den aus Sri Lanka stammenden Joseph Anton, der das Geld in den Sommerferien bei einem Heimataufenthalt an eine Schule im Katastrophengebiet übergeben wird. Es soll für die Anschaffung von Unterrichtsmaterialien verwendet werden.
Die Warburger Familie Anton lebt seit 23 Jahren in Deutschland. Tochter Samee gehört zur Klasse 6 c der Realschule, die allein 600 Euro zu der Gesamtsumme beigesteuert hat.
Die Idee, etwas für die Tsunami-Opfer zu tun, war unmittelbar nach Ende der Weihnachtsferien entstanden. »Die Schüler waren noch sichtlich betroffen von dem Unglück, als sie in die Schule zurückkehrten«, erinnerte gestern Klassenlehrerin Hannelore Ludwig. Bei der Behandlung des Themas im Unterricht sei die Idee entstanden, selbst etwas zu tun, um die Not der Menschen zu lindern. So habe die Schülerverwaltung ein Sparschwein aufgestellt, dass sich bis gestern mit 630 Euro gefüllt habe, berichtete die Lehrerin.
Hannelore Ludwigs eigene Klasse wollte es dabei aber nicht belassen: Die Schüler verabredeten, jeden Monat einen Euro von ihrem Taschengeld für den guten Zweck abzuzweigen. »Das hat ganz schön weh getan«, weiß die Lehrerin die Opferbereitschaft ihrer Schüler zu schätzen.
Als lukrativ erwies sich auch eine Aktion, bei der die Klassenpflegschaftsvorsitzenden Maria Rauch und Claudia Dierkes sowie mehrere Mütter mitwirkten: Einmal pro Woche wurden Waffeln gebacken und in der Schule verkauft. Die Aktion selbst - und natürlich ganz besonders der beachtliche Erfolg - fanden gestern den ausdrücklichen Beifall von Vertrauenslehrerin Barbara Mosler und Schulleiter Jürgen Kleine.

Artikel vom 02.07.2005