02.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Windkraft in
kleiner Dosis

Bebauungsplan 361 beschlossen

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Zähneknirschend haben die Mitglieder des Bau-, Planungs-, Umwelt- und Verkehrsausschusses den Bebauungsplan Nr. 361 Windkraft St. Vit verabschiedet. Jetzt fehlt nur noch das Ratsvotum - doch das wird nur eine Formalie sein.

Mit diesem Schritt glauben die Kommunalpolitiker sich für das kleinste Übel entschieden zu haben. Wie Baudezernent Gerhard Serges erklärte, hätte ohne das Votum allein in St. Vit die doppelte Fläche für Windkraftanlagen ausgewiesen werden müssen. Jetzt beschränkt sich der Windpark auf vier Standorte mit maximal je zwei »Spargel«, wie die Anlagen von den Gegnern auch genannt werden. Zudem dürfen laut Beschluss des Gremiums die Windräder eine Höhe von 100 Metern nicht überschreiten und nicht näher als 1,5 Kilometer an den Ortsrand heranrücken - womit möglicherweise potentiellen Investoren schon der Spaß vergangen sein dürfte. Viele Experten halten Windräder dieser Größenordnung für nicht rentabel. Das Maß aller Dinge sei eine Bauhöhe von mindestens 140 Metern.
Zwar habe die neue Landesregierung eine Absichtserklärung formuliert, nach der jene Begrenzungen gesetzlich festgezurrt werden sollen; So lange wolle man aber nicht abwarten, hieß es.
Vehementer Fürsprecher der Windkraft war am Donnerstag der Bündnisgrüne Herrmann Heller-Jordan, der davor warnte, mit den fossilen Energien wie Erdöl und Erdgas so weiterzumachen wie bisher. Atomkraft sei schließlich auch keine Lösung, vielmehr gelte es, regenerative Energien zu fördern. Was (unter anderem) auch SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Ellebracht ähnlich sah. Windkraft, so schränkte der Sozialdemokrat ein, bringe jedoch nichts.

Artikel vom 02.07.2005