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Helga Lömker brachte Adler zu Fall

Eilhausen feiert Schützenfest - kein Anwärter auf Königswürde

Major Werner Selle jun. zusammen mit Helga Lömker, dem Vorsitzenden Ulrich Brocksiek, Günter Lömker sowie Jörg Brocksiek (Adjutant). Foto: Andreas Kokemoor

Eilhausen (ko). »Irgendwann werden auch wir wieder einen Schützenkönig präsentieren, irgendwann«, erklärte der Vorsitzende des Schützenvereins Eilhausen, Ulrich Brocksiek, am Samstagabend im Rahmen des zweitägigen Schützenfestes. Wie im Vorjahr fand sich kein Anwärter auf die Regentschaft.
Dies war im Vorfeld des Sommerfestes des Traditionsvereins lange klar. Und so fand wie im Vorjahr ein Adlerpokalschießen mit den Nachbarvereinen statt. »Dies ist kein Schritt zurück, auch nicht ins Abseits, sondern ein Schritt nach vorne«, so Brocksiek. Intensiviert wurde im Hinblick auf das »Fortbestehen« des Schützenvereins auch die Beziehung zum Lübbecker Schützenbatallion. Zusammen mit den Gastvereinen Gehlenbeck, Nettelstedt, der Kompanie Alt-Lübbecke vom Schützenbataillon sowie dem Nachbarverein Frotheim feierten die Eilhauser ein rundum gelungenes Fest. Das Pokalschießen gewann übrigens wie im Vorjahr der Schützenverein Nettelstedt.
»Wir sind ein kleiner Verein. Das Schützenwesen liegt uns natürlich sehr am Herzen, und wenn wir keine Anwärter auf die Königswürde haben, dann brauchen wir uns weder zu schämen, noch müssen wir auf das Schützenfest oder auf einen Schießwettkampf verzichten«, so Ulrich Brocksiek weiter.
Der Festplatz an der Elmenriede war jedenfalls festlich hergerichtet. Auch der Vogelschießstand wurde nach neuesten gesetzlichen Bestimmungen aufwendig renoviert. Am späten Samstagnachmittag erfolgte das Antreten der Schützenbrüder und -schwestern an der Schützenhalle. Anschließend empfingen sie ihre Gäste bei Willy Grote in Eilhausen, nahe der Wassermühle. Zusammen mit ihnen und unter der Begleitung des Spielmannszuges Reiningen marschierten sie zurück zum Festplatz. Die Freiwillige Feuerwehr übernahm die Verkehrssicherung.
Gleich nach der Ankunft begann das Adlerschießen. Und dieses ging so zügig voran, wie wohl kaum anderswo. Bereits mit dem fünften Schuss schoss Ulrich Brocksiek (Eilhausen) dem hölzernen Vogel die Krone ab. Wolfgang Fuchs (Gehlenbeck) nahm dem Adler das Zepter aus seinen Schwingen. Mit dem 70. Schuss fiel der Apfel nach einem Treffer von Christian Hekemeier zu Boden. Jetzt ging es auf den Rest des Adlers. Die Schützen sahen, wie sich der Adler mehr und mehr spaltete.
Die Freude über eine frühe Entscheidung ließ die Trefferquote mehr und mehr erhöhen. Dann war es Helga Lömker, die mit dem 121. Schuss den Adler von der Stange holte. Besucher und Teilnehmer feierten anschließend ausgelassen weiter. Bis in die späte Nacht wurde geklönt, getanzt und das eine oder anderer kalte Getränk zu sich genommen.
Der Sonntag klang mit einem Frühschoppen aus. »Was nächstes Jahr wird, wissen wir nicht«, so Brocksiek. Das Alderpoklaschießen sei jedenfalls eine gute Alternative, so der Hauptmann.

Artikel vom 04.07.2005