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»Praktizierter
Umweltschutz«

Kläranlage für Storck eingeweiht

Halle (kg). Die neue Anlage im Hagen sorgt für erfreulich klare Verhältnisse: Seit Oktober wird das zuckersüße Prozesswasser der Firma Storck in dem Gelsenwasser-Betrieb gereinigt - und zwar mit einer Klärleistung, die man »nicht mehr übertreffen kann«, wie Heinrich Gößling, Projektleiter der Gelsenwasser AG, gestern zur offiziellen Einweihung sagte.

Das hochkonzentrierte Abwasser aus Halles Bonbonfabrik im Grünen kommt noch warm und süß in der neuen Anlage an. Drei bis vier Stunden dauert es, die fünf Kilometer lange Strecke in der Druckrohrleitung zu überwinden. Zwar fließen täglich nur 700 Kubikmeter von Halle nach Künsebeck. Doch die haben es wegen ihrer organischen Inhaltsstoffe in sich: 60 000 Einwohnergleichwerte müssen in zwei modernen Aufbereitungsstufen behandelt werden. Erst dann darf das Wasser, das früher im Tatenhausener Wald verrieselt wurde, durch den Künsebecker Bach abfließen.
Das Besondere der Anlage, für die einschließlich Druckrohrleitung fünf Millionen Euro investiert worden sind: Das entstehende Biogas wird in einem Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgesetzt.
»Das ist für Gelsenwasser durchaus ein interessantes Geschäft«, sagte Dr. Bernhard Hörsgen, Technischer Vorstand der Gelsenwasser AG. Für den »größten Wasserversorger der Republik« ist die Entsorgung seit etwa zehn Jahren ein zusätzliches Standbein. In Halle steht seine derzeit größte Anlage im Abwasserbereich. »Die Genehmigungsverfahren sind hier übrigens außerordentlich reibungslos gelaufen«, lobte Dr. Hörsgen.
Alwin Maaskant, Storck-Geschäftsführer Produktion und Technik, hatte in seinen Begrüßungsworten zuvor die gute Zusammenarbeit zwischen Storck und Gelsenwasser, aber auch die gute Kooperation mit der Stadt Halle unterstrichen. Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann sprach von »praktiziertem Umweltschutz« und blickte bis 1997 zurück, als man erste Gespräche mit StorWesselmann gratulierte zur Inbetriebnahme mit einem »ganz besonderen Wasser«, einer Flasche Champagner.

Artikel vom 02.07.2005