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6. Hugenottenfest und »Lange Nacht der Poesie«

Buntes Kulturprogramm in Bad Karlshafen - Ausstellungen im Museum und Konzerte

Bad Karlshafen (WB). Die Badestadt an der Diemelmündung feiert das 6. Hugenottenfest (»Fête des Huguenots«) vom 8. bis 10. Juli. Die Arbeitsgemeinschaft aus Vertretern der Stadt, der Deutschen Hugenotten-Gesellschaft und des Heimatvereins kann mit Stolz auf ein anspruchsvolles Programm für dieses Stadtfest verweisen.

Mit einer »Langen Nacht der Poesie« wird am Samstag ein vierstündiges Programm auf der Open-Air-Bühne mit einer Ballung aus kurzweiligem Kleinkunstprgramm mit Musik, Comedy und Prosa, geboten, das in dieser Form in Nordhessen noch nie zu sehen war.
Seit mehr als 30 Jahren veranstaltet und moderiert Manfred Hausin, der sich selbst als »Erzpoet und Eulenspiegel« bezeichnet, Kleinkunstabende mit verschiedenen Künstlern in ganz Deutschland. Die Kritik lobt seine hintergründige Poesie, die Präzision seiner Sprache und die Meisterschaft seiner Wortakrobatik. Mit fast unbewegtem Gesicht trägt er tolldreiste Geschichten und Gedichte vor und schwadroniert, dass den Zuschauern die Ohren klingeln.
Für Folkmusik und satirische Lieder steht die Gruppe »Liederjan«. Jörg Ermisch, Hanne Balzer und Klaus Irmscher bedienen sich aus den verschiedensten musikalischen Töpfen und erlauben sich zu Zeiten geistiger Windschnittigkeit die Lust am Widerspruch. Sie singen Lieder voll Skurrilität und Alltagskomik. Sie sind (musi)kantige Querdenker.
Für kurzweilige Unterhaltung sorgen »Die MelanKomiker« (Jürgen Denkewitz und W. Rösler).
Die Gruppe »The Athenians« begeistert mit griechischer Folklore. Toni Gialelis, in Athen geborener Wahlhamburger, gründete das Ensemble, er ist Kultfigur der griechischen Folklore in Europa.
Friedhelm Faltin ist Puppenspieler mit Diplom. Seit 1984 ist er freischaffend tätig; zahlreiche Tourneen führten ihn und seine lebensgroßen Puppen durch Deutschland, Polen, Tschechien.
Als selbständiger Unterhaltungskünstler kommt Matthias Wesslowski aus Hannover. Sein Spektrum umfasst das klassische Varieté: Jonglieren, Feuerspucken bis zu Illusionen.
Als Liedermacher, Sänger und Geschichtenerzähler tritt Eddy Winkelmann auf. Sein Programm spannt einen Bogen von Kabarett, Blues, Balladen und Entertainment bis zu skurrilen Sketchen.
Die »Lange Nacht der Poesie« beginnt auf der Open-Air-Bühne um 20 Uhr.
Den Auftakt zum Fest bildet am heutigen Freitag ab 20 Uhr ein Open-Air-Konzert der Band »Six Five Zero«, die sich die Musik der 60er- , 70er- und der 80er-Jahre auf ihre Fahnen geschrieben hat.
Die offizielle Eröffnung des Festes findet Samstag, 9.Juli, um 11 Uhr im Hugenottenmuseum mit der Eröffnung der Sonderausstellung über die Hugenottenfamilie Suchier statt. Im Eingangsbereich und am Hafenplatz besteht ein Kunsthandwerkermarkt.
Am Samstag gibt es im Gästeraum des Rathauses ein Märchentheater mit zwei Aufführungen; um 14 Uhr und um 16 Uhr tritt der »Märchenkoch« auf und serviert mit Rotkäppchen, Fundevogel, Daumesdick oder dem Froschkönig vier Märchen. Dabei wird erzählt und gespielt mit Küchengeräten und Gemüse. So ist das Rotkäppchen eine Möhre nebst einem Radieschen auf dem Kopf, der Wolf eine Gemüsepresse und die Großmutter eine Zwiebel.
Im Mittelpunkt des Festes stehen die Tage der offenen Tür im Deutschen Hugenottenmuseum jeweils von 11 bis 18 Uhr. Neu sind zwei Führungen durch das Museum am Samstag und Sonntag unter dem Motto »Die Hugenotten unter dem Sonnenkönig«. Die Führung am Samstag beginnt um 15 Uhr, am Sonntag um 12 Uhr.
Im Foyer der ehem. Zigarrenfabrik wird die Deutsche Hugenottengesellschaft einen Stand mit Literatur zum Thema Hugenotten sowie Hugenottenkreuze als Schmuck und Gebrauchsgegenstände bereithalten. Außerdem im Museumsgarten: Bücherflohmarkt.
Im Ausstellungs- und Vortragsraum laden das Deutsche Hugenotten-Museum und die Deutsche Hugenotten-Gesellschaft zum Besuch der Ausstellung »Die Suchiers - Stationen einer Hugenottenfamilie« ein. Eröffnet werden die Sonderausstellungen Samstag um 11 Uhr.
Hugenottische Gedichte und Prosatexte zur Geschichte der Hugenotten unter dem Motto »Die Füße im Feuer« werden am Samstag um 18 Uhr in der Stephanuskirche vorgetragen. Die Lesungen von Probst em. Friedrich Seitz aus Kassel werden musikalisch umrahmt mit Stücken aus der Hugenottenzeit vom Blockflötenensemble Bad Karlshafen und Christian Schäfer am Cembalo.
Der Sonntag wird eingeleitet mit dem Festgottesdienst im Rosengarten des Rathauses unter Mitwirkung eines christlichen Jugendchores aus Sosa/Erzgebirge. Den Festgottesdienst gestalten Dekan Wolfgang Heinicke (Hofgeismar) und Pfarrer Köhler.
Zum Abschluss des Hugenottenfestes gibt der christliche Jugendchor »Allianz« aus Sosa am Sonntagabend um 17 Uhr ein Chorkonzert in der Stephanuskirche.
Ein besonderer Blickfang werden an allen Tagen Personen und Gruppen aus der Region in den Trachten der Hugenotten und Waldenser sein, die an Ständen über ihre Herkunft und ihre Heimatorte informieren. Mehrmals täglich wird »Landgraf Carl« mit Gefolge Stadtführungen anbieten und dabei sowohl auf den Spuren der Hugenotten wandeln als auch Verborgenes der Stadtgeschichte aufdecken.
Samstagnachmittag gibt es ein Konzert mit dem Spielmannszug Würgassen auf der großen Freilichtbühne. Im Anschluß an den Gottesdienst am Sonntag findet zum Frühschoppen am Biergarten und dem Weinzelt unter dem Motto »Musikalische Weltreise« ein Konzert der Kurkapelle statt.

Artikel vom 08.07.2005