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Erweiterung auf zwei Stockwerken

Professor Hubert Krawinkel stellt Raumkonzept für die Offene Ganztagsschule vor

Schloß Holte-Stukenbrock (kl). Eine Erweiterung der Pollhansschule, um Räume für die Offene Ganztagsschule aufzunehmen, kostet zwischen 600000 und 800000 Euro. In einer gemeinsamen Sitzung des Wirtschafts-, Bau- und Stadtentwicklungsausschusses und des Familien-, Schul-, Sport- und Sozialausschusses stellte Professor Hubert Krawinkel aus Paderborn zwei Entwurfs-Alternativen vor.

Krawinkel war als Architekt der Pollhansschule angesprochen worden. Eine Entscheidung darüber, welcher Entwurf favorisiert, möglicherweise verändert und umgesetzt werden soll, wird erst nach den Sommerferien fallen. Ursprünglich sollte der Beschluss dazu in der Sitzung des Rates am kommenden Dienstag fallen.
Die Zeit drückt nämlich. Das Angebot Offene Ganztagsschule wird an der Pollhansschule bereits nach den Ferien umgesetzt. Beigeordneter Bernd Gebauer sagte am Mittwoch, er gehe zunächst von 15 bis 25 Kindern aus. Vorläufig soll die Betreuung provisorisch in den vorhandenen Räumen stattfinden. Baubeginn für den Erweiterungsbau soll Anfang des kommenden Jahres sein.
Krawinkel zeigte in der Sitzung die Erweiterungsmöglichkeiten auf. Ohne größere räumliche Veränderungen ist ein Anbau nur in nordöstliche Richtung , also zum Pollhansplatz hin, möglich. Dort bilden die vorhanden Schulgebäude einen spitzen Winkel. Beide Alternativen unterscheiden sich dadurch, dass es sich einmal, um eine durchgehend eingeschossige, also ebenerdige Lösung handelt, während im anderen Fall die zweigeschossigen Baukörper der Schule weitergeführt werden.
Bei der eingeschossigen Lösung ist der Flächenverbrauch höher. Einer der Vorteile ist, dass die Beaufsichtigung der Kinder auf einer einzigen Raumebene einfacher ist, auch die Essenanlieferung für die Mensa macht weniger Mühe.
Für die zweigeschossige Lösung hat Krawinkel die Mensa nämlich im Obergeschoss angesiedelt, was jedoch kein wirklicher Nachteil sein muss, da auch zurzeit im Rahmen der Nachmittagsbetreuung das Essen bereits im Obergeschoss der Schule eingenommen wird.
In beiden Varianten geht der Architekt von zwei Gruppenräumen für je 15 Kinder und einer Mensa für alle Kinder aus. Hinzu kommt ein Ruhe- und Rückzugsraum, der zwar nicht zwingend vorgeschrieben ist, den Schulleiterin Irmgard Heimbrodt jedoch als notwendig bezeichnet. Einschließlich aller Nebenräume ergibt sich ein Flächenbedarf von etwa 300 Quadratmetern.
Die zweigeschossige Lösung ist unterm Strich etwas teurer, da notwendigerweise durch das Treppenhaus und einen zweiten Flur der umbaute Raum größer ist. Krawinkel bevorzugt diese Variante jedoch, weil sie sich optisch besser an die vorhandenen Schulgebäude anpasst, und weil sie in der Unterhaltung günstiger ist. Allein durch die geringere Gebäudeaußenfläche sei der Heizenergieverbrauch günstiger. Schließlich ist der Flächenverbrauch der zweigeschossigen Lösung geringer, und auch eine nochmalige Erweiterung ist mit weniger Aufwand umzusetzen.
Krawinkels Entwurf ist für zwei Gruppen ausgelegt und damit für die Anmeldungen des kommenden Schuljahrs möglicher noch etwas überdimensioniert. Der Knackpunkt sind die Kosten: Hubert Krawinkel hat für die zweigeschossige Variante mit Ruheraum Gesamtkosten von 787000 Euro errechnet. Das sei »verflixt viel Geld«, meinte Friedrich Dransfeld (SPD). 115 000 Euro pro Gruppe, also 230 000 Euro Zuschuss gibt es vom Land. Christine Roewer (CDU) sagte, andere Schulen in der Gemeinde würden auch schon mit dem Gedanken spielen, die Offene Ganztagsschule einzurichten. Volker Schimmel (CDU): Mit einer Mittelbewilligung für die Pollhansschule schaffe die Gemeinde einen Präzedenzfall.
In keinem Fall soll eine Entscheidung unter zu großem Zeitdruck fallen. Denn bevor der Rat entscheidet, wollen die Fraktionen die Pläne eingehend beraten. Bis Dienstag kommender Woche sei das kaum zu schaffen, so die einhellige Meinung. Und die durch die Ferien verlorene Zeit könne locker wieder aufgeholt werden, meinte Gebauer.

Artikel vom 01.07.2005