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Energietour führt
zur Biogasanlage

Heimatvereins lud zur Radtour ein


Rietberg-Neuenkirchen (WB). Bei strahlendem Sonnenschein machten sich kürzlich rund 35 Fahrradfahrer auf Einladung des Heimatvereins Neuenkirchen auf den Weg zur »Energietour« in die nähere Umgebung. Erste Station war die Biogas-Anlage auf dem Hof von Hubert Schulte-Döinghaus in Varensell. Der Landwirt begrüßte die Teilnehmer der Fahrt, die unter Leitung von Josef Wortmeier stand. »Biogasanlagen sind für viele noch böhmische Dörfer«, erklärte Landwirt Schulte-Döinghaus, »dabei ist die Technik im Grunde ganz einfach. Methangas wird im Verbrennungsmotor verbrannt, dahinter läuft ein Generator und erzeugt Strom.« Seit knapp einem Jahr ist die Anlage im Betrieb und produziert seither reibungslos Strom für 350 bis 400 Haushalte im Jahr. Für den Eigenbedarf des bäuerlichen Anwesens wird die Abwärme des Motors für die Beheizung des Wohnhauses und die Stallgebäude genutzt. Über eine eigene Trafostation wird der Strom ins öffentliche Netz gespeist, dafür erhält der Landwirt im Schnitt 16 Cent pro Kilowattstunde. Zweimal am Tag, morgens und abends, steht die Befüllung mit Silage und Gülle an. Im Fermenter, in dem sich die Gase bilden, werden die Feststoffe durch Bakterien weiter zersetzt. Übrig bleibt Dünger.
Rund eine Dreiviertelmillion Euro hat die Anlage verschlungen. Da Sohn Simon sich für die Fortführung des landwirtschaftlichen Betriebes entschieden hat, wurde die Investition getätigt. Ein Vorteil der Biogas-Anlage, stellte Vater Hubert heraus, ist im Gegensatz zu Windkraft und Solaranlagen, dass sie unabhängig von Wind und Wetter Tag und Nacht arbeiten kann. »Wir produzieren Grundlast rund um die Uhr.«
Unter welchen Bedingungen Strom durch Windkraftanlagen erzeugt wird, darüber konnten sich die Teilnehmer bei der nächsten Station am Windrad in Spexard nahe der Autobahn informieren. Der Eigner, Friedhelm Bürenheide, öffnete den 70 Meter langen Turm und erklärte die Funktionsweise. Zum Abschluss erläuterte Josef Wortmeier die Produktionsweise seiner sich nach dem Sonnenstand ausrichtenden Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hof in Neuenkirchen bevor bei Würstchen und kalten Getränken die informative Rundfahrt ihr Ende hatte.

Artikel vom 01.07.2005