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»Schule ohne Rassismus«

Gymnasium Nepomucenum mit Plakette ausgezeichnet


Rietberg (mobl). Das Gymnasium Nepomucenum ist gestern mit der Plakette »Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage« ausgezeichnet worden. Der Landeskoordinator NRW des Projekts, Ulrich Schultze, überbrachte die Plakette während des gestrigen Projekttages zum Thema »Deutschland aus meiner Sicht«.
Der Projekttag war unter Federführung der Schülervertretung (SV) auf die Beine gestellt worden, zum Abschluss fand gestern Abend ein Open-Air-Konzert statt. »Wir, die Schüler des Gymnasiums Nepomucenum Rietberg, wenden uns im Rahmen des Projektes ÝSchule ohne Rassismus - Schule mit CourageÜ gegen jede Form von Diskriminierung und Gewalt und zeigen, dass derartige Ideologien in unserer Gesellschaft nicht stillschweigend toleriert werden dürfen«, schildert Mitorganisator Alexander Annegarn.
Das Projekt »Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage« verfolgt die Idee, mit Hilfe von jährlich stattfindenden Aktionen ein vorurteilsfreies Bewusstsein an der Schule zu schaffen. Getragen und organisiert wird diese internationale Aktion in Deutschland vom Verein Aktion Courage; unterstützend und fördernd wirken unter anderem das Bundesministerium für Jugend, Familie, Arbeit und Sozialordnung mit sowie der Sozialfond der Europäischen Union. Am Nepomucenum trugen sich 85 Prozent der Schüler rund Lehrer in die Unterschriftenliste der Aktion ein. »Ein solch überwältigendes Ausmaß der Aktion habe ich zuvor noch ein keiner anderen Schule gesehen«, war Ulrich Schultze sprachlos, als er sah, was die Schülervertretung auf die Beine gestellt hatte.
Vor der Preisverleihung waren rund 30 ausländische Mitbürger aus Rietberg und der Umgebung in die Schule gekommen, um mit Schülergruppen über ihr Heimatland und ihre Situation in Deutschland zu sprechen und so einen umfassenden Einblick in fremde Kulturen gewähren. »Wir haben schon viele positive Reaktionen von Schülern bekommen«, sagte Alexander Annegarn nach den ersten Unterrichtsstunden. Die Preisverleihung in der Aula verfolgten alle Schüler mit grorßer Aufmerksamkeit. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Ruhrgebiets-Rapper »Sons of Gastarbeita«, die auch abends auf dem Konzert spielten.
Die Initiatoren der SV, Alexander Annegarn, Kathi Küthe und Jana Latus, warnten davor, sich jetzt auf der Auszeichnung auszuruhen: »Eigentlich haben wir diese Auszeichnung noch gar nicht verdient. Wir stehen erst am Anfang. Das Schild ist ein großer Schritt, aber unser Weg fängt jetzt erst an.« Zu den Gratulanten zählten auch Schulleiter Peter Esser und Bürgermeister André Kuper, zugleich Schirmherr. »Unsere Schüler haben die Initiative ergriffen, und darauf bin ich sehr stolz«, freute sich Esser.

Artikel vom 02.07.2005