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Knaup kredenzt das »Rieti-Menü«

Druffeler Firma stellt Chicken Nuggets in Form einer Sieben und des »Rietis« her

Von Meike Oblau
Rietberg-Druffel (WB). Das »Kunstprojekt Sieben«, das am heutigen Samstag um 11 Uhr auf dem neuen Marktplatz eröffnet wird, wird auch in kulinarischer Hinsicht ein kreativer Höhepunkt: die Firma Knaup aus Druffel kredenzt den Besuchern ein neu kreiertes »Rieti«-Menü. Extra für diesen Tag haben Manfred Knaup und seine Mitarbeiter Chicken Nuggets produziert, die die Form der Zahl Sieben und die Form des »Rieti«-Käfers haben.

»Wir gestalten selbst eine Siebener-Skulptur, und Beate Schuster von der Werbeagentur Eigenrauch und Partner sprach uns an, ob wir nicht am Samstag die Bewirtung auf dem Marktplatz übernehmen wollen«, schildert Manfred Knaup. Doch während dieses kreativen Kunstprojektes einfach »nur« eine Würstchenbude aufzubauen, das kam für Knaup nicht in Frage. »Was wollen Sie haben? Nuggets in Form einer Sieben?«, fragte er spontan zurück. Eigentlich zuerst ein Scherz, doch dann kam Bewegung in die Sache.
Wohl gemerkt, das war vor zwei Wochen, eine lange Vorlaufzeit gab es also nicht. Der Betrieb am Merschweg wurde zur »Versuchsküche«. »Die ersten Muster-Siebenen haben wir per Hand aus dem Hähnchenfleisch geschnitten, um zu sehen, ob das überhaupt möglich ist«, erinnert sich Fleischermeister Bernhard Böckmann. Dann fiel die Entscheidung: »Wir kreieren das Rieti-Menü!« Nach Rücksprache mit Bürgermeister André Kuper war klar, dass der Name »Rieti« und die Form des lustigen Käfers genutzt werden darf - die Rechte für den »Rieti« liegen nämlich bei der Stadt. Manfred Knaup gab die Produktion von Stanzformen in Auftrag, die Anfang der Woche geliefert wurden. Dann der Schreck: am Mittwoch ging eine der Stanzformen kaputt. »Da haben wir erstmal gebetet«, sagt Bernhard Böckmann - und sie wurden erhört. Am Donnerstag lief die Produktion auf Hochtouren. Dem WESTFALEN-BLATT öffnete Manfred Knaup exclusiv die Türen seines Werkes. Aus großen Hähnchenfleischballen werden »Siebener« und »Rietis« ausgestanzt. Auf dem Transportband werden die Fleischstücke automatisch mariniert und paniert. Dann taucht ein kleines Problem auf: nach dem Panieren müssen viele Siebener noch von Hand »gerichtet« werden, weil sie sich nach dem Ausstechen verformt haben und eher wie eine Eins als wie eine Sieben aussehen. Kein Problem - zusätzliche Arbeitskräfte werden ans Band beordert, die nun die Aufgabe haben, die »Siebenen« aufzurichten. Anschließend fährt das Förderband direkt in den Schockfroster, wo die Hähnchen-Nuggets bei minus 35 Grad gefrostet werden, ehe sie auf ein weiteres Band purzeln und verpackt werden. Zum »Rieti«-Menü gehören sieben »Siebener«, ein »Rieti« und Pommes. Die Eröffnung des Kunstprojektes wird auch für die Firma Knaup ein Testlauf. »Vielleicht können wir ja die heimische Gastronomie von unserem Rieti-Menü überzeugen«, meint Manfred Knaup.
Der 1963 von Hermann und Maria Knaup zunächst als Nebengewerbe eröffnete Betrieb hat sich inzwischen zu einem Großhandel für Gastronomiebedarf entwickelt, 80 Mitarbeiter arbeiten am Standort in Druffel, von wo aus 16 Fahrzeuge täglich Kunden in einem Umkreis von bis zu 250 Kilometern mit über 2500 Produkten von 600 Lieferanten beliefern. Geflügel-Convenience, Grillartikel, Schweineschnitzel und Brühwurstartikel werden selbst produziert. Kunden können das Sortiment auch bei einem Besuch im »Frischelädchen« testen, wo der Werksverkauf für Endverbraucher angeboten wird. Traditionell ist die Firma Knaup auch immer samstags auf dem Gütersloher Wochenmarkt vertreten, wo 1963 die Erfolgsgeschichte des Druffeler Unternehmens begann.

Artikel vom 02.07.2005