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Schule hat Europa fest im Griff

Bewerbung für zweite Comenius-Runde läuft - Partner schon gefunden

Borgholzhausen (kan). Europa hat die Gräfin-Maria-Bertha-Grundschule erobert. Das hat sich nicht nur beim jüngsten Schulfest gezeigt. Unzählige Aktionen sind im Rahmen des dreijährigen Comenius-Projektes gelaufen. Das ist nun beendet. Aber wenn es nach den Piumern geht, dann ist die zweite Runde schon in Sicht.

Ob die Schule ab Sommer 2006/2007 wieder dabei ist, das ist allerdings noch nicht ganz sicher. Susanne Wissmann, Brigitte Hoeppner - die beiden betreuen das Projekt - und ihre Kollegen hoffen, dass ihre Bewerbung klappt. Potentielle Partner haben sie bereits über eine Suchbörse im Internet gefunden. Aber auch die Grundschulen aus Portugal, Polen, der Türkei, England und Rumänien brauchen noch die Genehmigung ihrer nationalen Agentur. In Deutschland betreut der pädagogische Austauschdienst das Comenius-Projekt.
»Wir haben uns nicht nur mit unserem Kollegium, sondern auch mit unseren möglichen Partnern - zwei brauchen wir mindestens - bereits auf ein Hauptthema geeinigt. Wir möchten mit den Schülern der Frage auf den Grund gehen, wie Kinder heute in Europa leben«, erzählt Susanne Wissmann.
Obwohl noch nicht klar ist, ob das Projekt zustande kommt, ist Brigitte Hoeppner schon jetzt im regen E-Mail-Austausch mit den neuen Partnern. »Der Kontakt ist unheimlich wichtig - das hat sich schon beim ersten Projekt gezeigt«, erzählt die Lehrerin. In den vergangenen drei Jahren hat die Grundschule eng mit Schulen in Griechenland, Italien und Schweden zusammengearbeitet.
Jede der vier Schulen hat ein Halbjahr lang an ein und demselben Thema gearbeitet: Ob Volkstänze, Volkslieder, Spiele, traditionelle Berufe und Produkte, Essen oder Kleidung - die Schüler haben nicht nur viel über ihr eigenes Land gelernt, sondern auch über die drei Partnerländer und über Europa allgemein. Sie haben ihre Ergebnisse regelmäßig ausgetauscht. »Es gibt sogar zwei gemeinsame Werke - einen Kalender und ein Kochbuch«, erzählt Brigitte Hoeppner.
Ihre Kollegin Susanne Wissmann freut sich darüber, dass unter anderem eine Volkstanz-AG entstanden ist, die immer noch aktiv ist. Neben den Brieffreundschaften während des Projektes gibt es derzeit weitere Brief-Kontakt-Pläne. Die Lehrerin: »Einzelne unserer Jungen möchten Briefpartner eines griechischen Jungen werden, der gerade Deutsch lernt.«
Die Schüler der vier Länder konnten sich in den vergangenen drei Jahren nicht besuchen, da in der Grundschule keine Auslandsfahrten stattfinden. Die Lehrer sind jedoch in die Partnerschulen gereist. So waren Brigitte Hoeppner und Susanne Wissmann erst vor wenigen Wochen in Griechenland zum Abschluss des ersten Comenius-Projektes - ein unvergessliches Erlebnis.

Artikel vom 01.07.2005