01.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Hallenbad:
Pachtvertrag
statt Stiftung

Warmbad ist vom Tisch

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Es kommt wieder Bewegung in den Plan, das Hallenbad zu privatisieren. Bereits 2001 hatte die SSC Sport + Freizeit GmbH, Betreiber der Sauna im Hallenbad, des Bistros und des Sportshops, ein Konzept für ein »Betreutes Sportzentrum« vorgelegt. Von einem im April 2004 vorgelegten Konzept über ein kompliziertes Stiftungsmodell hat sich die Verwaltung inzwischen verabschiedet.

Der Sportausschuss hat am Mittwoch einstimmig grünes Licht gegeben, ein Leistungsverzeichnis zu erstellen, um einen Pachtvertrag mit einem Betreiber zu schließen. Damit wird nur der Betrieb des Hallenbads in private Hände gegeben. Das Bad selbst bleibt in Besitz der Stadt.
Schulverwaltungsamtsleiter Olaf Junker berichtete im Sportausschuss, dass der Bau eines Warmbades im Hallenbad und das betreute Außengelände damit vorerst vom Tisch seien. In Gesprächen mit dem Ideengeber und potentiellen Betreiber für das betreute Sportzentrum, dem Geschäftsführer der SSC Sport + Freizeit GmbH, Uwe Thost, habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass weder die Stadt noch der potentielle Betreiber bereit sind, das finanzielle Risiko für den Bau eines Warmbades zu tragen. Beigeordneter Bernhard Gebauer berichtete, dass sich die Stadt mit dem Gemeindeprüfungsamt beraten habe. Das habe vom Stiftungsgedanken abgeraten. In eine Stiftung hätte das Hallenbad als Kapital einfließen müssen. Eine zusätzlich zu gründende GmbH und ein Aufsichtsrat wären nötig gewesen. Auf das Kapital der Stiftung hätte die Stadt keinen direkten Zugriff mehr gehabt.
Nun geht es nur noch darum, das so genannte operative Geschäft, den Betrieb des Hallenbades, in private Hand zu geben. Und das über einen einfachen Pachtvertrag. Das wird bereits in Dortmund und in Königswinter praktiziert. Die Musterverträge hat die Verwaltung vorliegen.
»Wir sind überzeugt, ein Privater kann das besser«, sagte Olaf Junker im Ausschuss. Eine Verwaltung sei beim Betrieb eines Hallenbades eingeschränkt und behindernd. Die Mitarbeiter im Hallenbad seien bisher noch bei der Stadt angestellt, die Personalkosten damit BAT-gebunden. »Die Verträge würden wir auslaufen lassen«, so Junker. Das bedeutet, neue Kräfte würden vom Pächter des Bades angestellt, der sich nicht nach dem Bundesangestellten-Tarif richten müsste. Ziel der Privatisierung des Hallenbades ist es, den städtischen Zuschuss zu verringern oder zumindest auf dem Stand einzufrieren.

Artikel vom 01.07.2005