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»Staub könnte explodieren«

Brand im Spänebunker der Benteler Holzbearbeitung GmbH

Schloß Holte-Stukenbrock (bs). »Das gefährlichste an der ganzen Sache ist eine mögliche Staubexplosion«, sagt Stukenbrocks Löschzugführer Lothar Bonensteffen an der Brandstelle. 8.12 Uhr ging gestern die erste Alarmierung ein. Großalarm: In der Tischlerei Benteler brennt ein Spänebunker.

Die komplette Feuerwehr von Schloß Holte-Stukenbrock, die Löschzüge Stukenbrock und Schloß Holte, rückte an den Lippstädter Weg aus. Etwa 65 bis 70 Feuerwehrleute waren am Morgen vor Ort. Ein Teil der Einsatzkräfte konnte später wieder abziehen, da sich die anderen Feuerwehrleute mit Hilfe schwerer Technik ohnehin erst einen Zugang zum Bunker verschaffen musste. »Es wurde ein großes Loch in den Beton geschnitten, um die Späne restlos ausräumen zu können. Das wird später mit einer Tür verschlossen«, erklärt Stadtbrandinspektor Bernhard Meier.
Mit reichlich Wasser schlagen die Feuerwehrmänner, ausgestattet mit Atemmasken, den Staub nieder. Mit Bagger und Frontlader werden die Späne aus dem Bunker geholt. Er umfasst rund 200 Kubikmeter und war etwa dreiviertel voll. »Voraussichtlich bis zum frühen Abend werden wir hier sein«, schätzt Meier ein. Vermutlich sei ein heißgelaufenes Lager des Rührwerkes die Brandursache gewesen.
Es nutzt nichts, den Bunker mit Wasser vollzupumpen. Es perlt von den Spänen ab. »Nur leerräumen hilft, um auch kleinste Glutnester ausschließen zu können«, so Lothar Bonensteffen. Auch dann lasse sich erst Genaueres zur Ursache sagen.
Geholfen hat der Feuerwehr auch das Wetter. Trockenes Wetter hätte die Staubbildung begünstigt. So ist auch die Firmenleitung über den Regen froh. »Es sieht wüster aus, als es tatsächlich ist«, sagt Gabriele Benteler, Geschäftsführerin und Mitinhaberin, angesichts der vielen Feuerwehren auf dem Firmengelände. Sie sei sehr froh, dass es keinen Personenschaden gegeben habe. »Ein Brand ist eben das größte Risiko in einer Holzfirma.« Der Sachschaden lasse sich allerdings noch nicht genau abschätzen, große Sorge mache ihr vor allem der Produktionsausfall.
Gestern standen alle Maschinen still. »Zwei Tage werden wir bestimmt nicht arbeiten können«, mutmaßt Gabriele Benteler. Das sei wegen der bevorstehenden Betriebsferien besonders schlimm. Viele Aufträge müssten noch abgearbeitet werden. Mit den sicherlich notwendigen Reparaturen am Silo und dem Produktionsausfall könnte sich der Gesamtschaden auf »um die 40 000 Euro« belaufen. »Damit müssten wir wohl hinkommen«, so die Geschäftsführerin. Das sei allerdings eine grobe Schätzung, betont sie.
In der Firma sind mit Aushilfen zwölf Mitarbeiter und zwei Geschäftsführer beschäftigt. Die Auftragslage ist nach Firmenangaben sehr gut. Das sei nicht selbstverständlich.

Artikel vom 01.07.2005